Wo sind all die Küken hin? : Laridenmonitoring an künstlichen Brutplattformen am Zürcher Obersee

In Wurmsbach (Kanton St.Gallen) und Nuolen (Kanton Schwyz) am Zürcher Obersee stehen zwei Brutplattformen, die in erster Linie als Brutort von Flussseeschwalben dienen sollen. Beide Standorte sind Teil des Artenförderungsprojekts Lariden am Zürcher Obersee und werden hinsichtlich des Brutbestands un...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Keiser, Philippe
Format: Text
Language:German
Published: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften 2019
Subjects:
Uhu
uhu
Online Access:https://dx.doi.org/10.21256/zhaw-19281
https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/19281
Description
Summary:In Wurmsbach (Kanton St.Gallen) und Nuolen (Kanton Schwyz) am Zürcher Obersee stehen zwei Brutplattformen, die in erster Linie als Brutort von Flussseeschwalben dienen sollen. Beide Standorte sind Teil des Artenförderungsprojekts Lariden am Zürcher Obersee und werden hinsichtlich des Brutbestands und der Populationsentwicklung überwacht. In den letzten Jahren war der Bruterfolg der dort brütenden Flussseeschwalben und Lachmöwen gering bis ausbleibend. Trotz der Sanierung beider Plattformen und grösserem Angebot an Rückzugsmöglichkeiten überlebten nur wenige Küken und wurden flügge. Diese Arbeit geht der Frage nach, welche Mortalitätsfaktoren − wie Prädation oder Witterung − zum hohen Verlust der Küken führen. Weiter stellt sich die Frage, wie das Brutgeschäft der Brutvögel auf den beiden Plattformen genau abläuft. Das Ziel ist demnach, herauszufinden welche Faktoren für den Tod der Küken verantwortlich sind und wie sich die Gelege und die geschlüpften Küken entwickeln. Als hauptsächlicher Mortalitätsfaktor der Küken hat sich die Prädation durch den Uhu herausgestellt. Lediglich zwei Flussseeschwalbenküken pro Plattform wurden flügge. Im Vergleich dazu stehen 30 getötete Lachmöwenküken und 14 Flussseeschwalbenküken in Wurmsbach und 14 getötete Flussseeschwalbenküken in Nuolen. Die Hitze hat sich als weiterer möglicher Mortalitätsfaktor erwiesen, was jedoch nicht mit aussagekräftigen Resultaten belegt werden kann. Lediglich ein Lachmöwenküken starb nicht infolge von Prädation und könnte der Hitze zum Opfer gefallen sein. Die Präsenz des Uhus reduziert den Bruterfolg der Flussseeschwalben auf den beiden Plattformen massiv und wird auch zukünftig nur geringen Bruterfolg zulassen. Eine Erhöhung der Anzahl Rückzugsmöglichkeiten könnte zu einer Steigerung der Anzahl flügge Küken führen. Letztlich lag der Erfolg aber individuell an den flüggen gewordenen Küken und wie schnell sie lernten, sich nachts in die Schutzhäuschen und -kästen zurückzuziehen.