"Von unberechenbarem Wesen"? Der literarische Trickster in den Isländersagas

Die Isländersagas berichten aus der Perspektive der Sturlungenzeit über eine Periode, in der der isländische Freistaat noch intakt war. Allerdings werden in den Texten Figuren präsentiert, die nicht nur eine auffallende Nonkonformität mit der in den Sagas geschilderten Gesellschaft aufweisen, sonder...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sauckel, Anita
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Humboldt-Universität zu Berlin 2016
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.18452/8189
https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/8841
Description
Summary:Die Isländersagas berichten aus der Perspektive der Sturlungenzeit über eine Periode, in der der isländische Freistaat noch intakt war. Allerdings werden in den Texten Figuren präsentiert, die nicht nur eine auffallende Nonkonformität mit der in den Sagas geschilderten Gesellschaft aufweisen, sondern sogar eine ernsthafte Bedrohung für deren Gleichgewicht darstellen. Der Aufsatz unternimmt den Versuch einer Neuinterpretation solcher Figuren auf Basis des Konzepts zur »Figur des Dritten«. Besondere Berücksichtigung kommt einer spezifischen Figur des Dritten, dem sogenannten Trickster, zu. Exemplarisch wird in diesem Aufsatz der Protagonist des Hreiðars þáttr heimska (»Die Geschichte vom tumben Hreiðar«) als Trickster gelesen. : Composed during Sturlungaöld, the Icelandic family sagas depict an era when the Icelandic Free State was still intact. Yet these texts provide a considerable number of protagonists that not only display a striking non-conformity with the Old-Norse society, but also pose a threat to societal balance. How are these characters to be interpreted? Whereas some of them have already been examined from different perspectives, I aim at putting to the test a new interpretation, guided by the concept of »the Figure of the Third«. Especially interesting for my examination is a specific type of third figure, the so-called trickster. In this paper I present a reading of the protagonist of Hreiðars þáttr heimska (»The Tale of Hreiðarr the Stupid«) as a trickster.