Eisrandlagen und Abflussbahnen aus der Weichselkaltzeit in deröstlichen Uckermark (Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern)

Nach Auflösung der Angermünder Eisrandlage kam es im Weichselspätglazial zu verschiedenen unabhängig voneinander wirkenden Gletscherzungen in der östlichen Uckermark. Im Bereich der Uckerseen sind drei Eisrandlagen bekannt und zwar von Süd nach Nord: die Zichow-Golmer Zwischenstaffel, die Gerswalder...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Boer, Wierd Mathijs De
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:unknown
Published: Humboldt-Universität zu Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II 2015
Subjects:
Os
Sog
Online Access:https://dx.doi.org/10.18452/13646
https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/14298
Description
Summary:Nach Auflösung der Angermünder Eisrandlage kam es im Weichselspätglazial zu verschiedenen unabhängig voneinander wirkenden Gletscherzungen in der östlichen Uckermark. Im Bereich der Uckerseen sind drei Eisrandlagen bekannt und zwar von Süd nach Nord: die Zichow-Golmer Zwischenstaffel, die Gerswalder Staffel und die Uckerstaffel (Chrobok et al. 1982). In der östlichen Uckermark dagegen sind bisher zwischen der Angermünder Staffel und der Penkuner Staffel keine Eisrandlagen beschrieben worden. In dieser Arbeit werden zwei weitere Eisrandlagen postuliert: eine Welsesüdrandlage und eine Welsenordrandlage. Die Welsesüdrandlage ist ein Höhenzug im Raum südlich des Welse-Flusses und ist über die Orte Zehnebeck – Wendemark – Passow – Herrenhof - Berkholz zu verfolgen. Sie wird als eine Art (und möglich zeitgleiche) Fortsetzung der Zichow-Golmer Zwischenstaffel aufgefasst. Auf der Geologische Übersichtskarte 1:100.000 sind an mehreren Stellen in diesem Gebiet gestauchte Moränen eingetragen worden. Sie bilden einen Beweis für den Druck des Landeises aus (Ost-) Nordöstlicher Richtung. Unter dem Inlandeis entstanden subglaziale Täler. Eindeutige Entwässerungsbahnen der Zichow-Golmer Zwischenstaffel und der Welsesüdrandlage konnten nicht gefunden werden. Die Schmelzwässer dieser Eisrandlagen dagegen bildeten Bändertone im Raum südlich von Günterberg - Biesenbrow. Im Raum Wartin - Schönow - Kunow - Hohenfelde ist ebenfalls ein Höhenzug zu erkennen; die sog. Welsenordrandlage. Sie wird als eine Art (möglich zeitgleiche) Fortsetzung der Gerswalder Staffel aufgefasst. Die Schmelzwasserrichtung war von Nord nach Süd und zwischen Wartin und Blumberg wurde dabei in Höhe von 50-60 m NHN im Randowtal eine Sanderterrasse gebildet. Vermutlich ist das Schmelzwasser in Richtung Günterberg geflossen, wo sich andermal Bändertone formen konnten. Die Talzüge des Oder- und Schönow-Tantower Tales sind schon in dieser Zeit als subglaziale Täler angelegt worden. : After retreat from the Angermünder ice margin, the Weichselian inland ice sheet fell apart into different independently acting glaciers in the eastern Uckermark. In the area of the Ucker lakes three ice margins are known, from south to north: the Zichow-Golm intermediate margin, the Gerswalde margin and the Ucker margin (Chrobok et al 1982). To date, no ice margins between the Angermünder and Penkuner margins have been described in the eastern Uckermark (bordering Poland). This paper postulates two more ice margins: a Welse North Ice Margin and a Welse South Ice Margin. The Welse South Ice Margin is a ridge in the area south of the Welse stream and can be followed over the villages Zehnebeck - Wendemark - Passow - Herrenhof - Berkholz. The Welse South Ice Margin is seen as a possible simultaneous continuation of the Zichow-Golm ice margin. On the Geological Map 1: 100,000 push moraines have been registered in several places in this area. They constitute a proof of the pressure of the ice from the (East-) Northeast. Subglacial valleys developed, but unique drainage paths and sandur at the Zichow-Golm margin and the Welse South Ice Margin could not be found. On the other hand, the meltwater of these ice margins formed so-called ‘Bändertone’ (thinly laminated clays or varved clays) in the area south of Günterberg - Biesenbrow. In the area of Wartin - Schönow - Kunow - Hohenfelde a distinct ridge can also be seen, the so-called Welse North Ice Margin. It is conceived as a possible simultaneous continuation of the Gerswalde margin. The meltwater direction was from north to south and between Wartin and Blumberg a sandur terrace was formed at a level of 50-60 m above NHN in the Randow Valley. Probably the meltwater flowed toward Güntersberg where on this second occasion varved clays (Bändertone) were formed. The Oder Valley and the Schönow-Tantow Valley were formed already at that time as subglacial valleys.