Colonization of Nature in the Soviet Union. State Ideology, Public Discourse, and the Experience of Geologists ... : Die Kolonisierung der Natur in der Sowjetunion. Staatliche Ideologie, öffentlicher Diskurs und die Erfahrung der Geologen ...

Der Beitrag vereint zwei Perspektiven auf die Geschichte der Geologie in der Sowjetunion. Die sowjetische Politik hat nicht nur die Profession der Geologen aus einer intellektuellen Randgruppe in ein blühendes Feld angewandter Wissenschaft verwandelt. Die staatliche Ideologie feierte die Kolonisieru...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Bolotova, Alla
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:English
Published: GESIS - Leibniz Institute for the Social Sciences 2004
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.12759/hsr.29.2004.3.104-123
http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/3079
Description
Summary:Der Beitrag vereint zwei Perspektiven auf die Geschichte der Geologie in der Sowjetunion. Die sowjetische Politik hat nicht nur die Profession der Geologen aus einer intellektuellen Randgruppe in ein blühendes Feld angewandter Wissenschaft verwandelt. Die staatliche Ideologie feierte die Kolonisierung der Natur durch die Geologen, die auf eine Stufe mit Kosmonauten und Piloten gestellt wurden. Der herrschende Diskurs definierte Natur als bedeutungslos, solange sie nicht für die Bedürfnisse des Menschen ausgebeutet wurde. Die Alltagserfahrungen der Geologen sahen jedoch anders aus. Nach einem monatelangen Aufenthalt in der natürlichen Umwelt machte die offizielle Doktrin anderen Perspektiven Platz: Beschwernisse und Hunger, unerwartete Begegnungen mit Mensch und Tier, die Suche nach Entdeckungen allen Schwierigkeiten zum Trotz. Geologen genossen die Natur auch als sichtbare Harmonie und fanden sogar eine kleine Nische der Freiheit in der Natur, wenn die Verhaltensregeln der Taiga, Freundschaft und ... : This article combines two perspectives on the history of geology in the Soviet Union. Soviet policy not only transformed the geological profession from a marginal group of intellectuals into a booming field of applied science. State ideology also celebrated the geologists' colonization of nature, putting them on a par with cosmonauts and pilots. The hegemonic discourse defined nature as meaningless unless it was exploited for human needs. However, the geologists' everyday experiences looked remarkably different. During month-long stays in the natural environment, the official doctrine gave way to other perspectives: hardships and starvation, unexpected encounters with men and beasts, and the quest for discoveries in spite of all difficulties. Geologists also enjoyed nature as visual harmony, and even found a small corner of freedom in nature as the 'taiga laws' of behavior, friendship, and hospitality made for an honest atmosphere around the campfire. For Soviet geologists, nature was not simply the 'house ...