"Nüstenbachtal, Hessental und Masseldorn" - ein neues Naturschutzgebiet im Regierungsbezirk Karlsruhe

2015 gelang es, im Regierungsbezirk Karlsruhe zwei neue Naturschutzgebiete auszuweisen. Eines davon, das Naturschutzgebiet „Nüstenbachtal, Hessental und Masseldorn“ auf Gemarkungen der Stadt Mosbach, wird hier beschrieben. Es umfasst auf ca. 149 ha die Lebensräume der weitgehend naturnah verlaufende...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Müller-Haug, Beate, Aly, Christoph
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: 2015
Subjects:
Online Access:https://regionalia.blb-karlsruhe.de/frontdoor/index/index/docId/19502
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-195025
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-195025
https://doi.org/10.57962/regionalia-19502
https://regionalia.blb-karlsruhe.de/files/19502/BLB_Mueller-Haug_Nuestenbachtal.pdf
Description
Summary:2015 gelang es, im Regierungsbezirk Karlsruhe zwei neue Naturschutzgebiete auszuweisen. Eines davon, das Naturschutzgebiet „Nüstenbachtal, Hessental und Masseldorn“ auf Gemarkungen der Stadt Mosbach, wird hier beschrieben. Es umfasst auf ca. 149 ha die Lebensräume der weitgehend naturnah verlaufenden Talaue des Nüstenbachs mit den angrenzenden Hangbereichen. Gegeben und typisch für das Landschaftsbild der naturräumlichen Einheit „Bauland“ ist ein kleinstrukturiertes Mosaik aus wärmeliebenden Gebüschen, mageren Wiesen, Halbtrocken- und Trockenrasen sowie ortsumschließenden Streuobstwiesen, entstanden durch extensive landwirtschaftliche Nutzung. Das neue Naturschutzgebiet ist aufgrund der nachgewiesenen Artvorkommen von landesweiter Bedeutung. Wir fanden eine vom Aussterben bedrohte Art (das Graue Langohr Plecotus austriacus), zwölf stark gefährdete Arten (Bienen- und Hummelragwurz Ophrys apifera, O. holoserica, Wendehals Jynx torquilla, Graues Langohr Plecotus austriacus, Mopsfledermaus Barbastella barbastellus, Steinkrebs Austropotamobius torrentium, Hirschkäfer Lucanus cervus, Kurzschwänziger Bläuling Cupido argiades, Großer Feuerfalter Lycaena dispar, Wegerich- und Roter Scheckenfalter Melitaea cinxia und M. didyma, Flockenblumen-Grünwidderchen Adiscita globulariae) sowie sehr zahlreiche gefährdete Arten; keine der umfassend untersuchten Artengruppen (Blütenpflanzen, Fledermäuse, Vögel, Schmetterlinge und Heuschrecken) war verarmt. Eine naturschutzfachliche Besonderheit dieses Gebietes ist die Ausdehnung und Qualität der Mähwiesen: Mit 53 ha stellen artenreiche Ausprägungen des Lebensraumtyps der Mageren Flachland-Mähwiese den weitaus überwiegenden Anteil des Grünlandes im Gebiet. Sie sind in dieser Ausdehnung und vor allem in zusammenhängender Fläche so im Neckar-Odenwald-Kreis sonst nicht mehr zu finden. Eine Ausweisung als Naturschutzgebiet würdigt und schützt sowohl die Existenz der zahlreichen gefährdeten Lebensraum-Typen und Arten als auch die vorhandenen, nach Bundes- und Landesnaturschutzgesetz ...