Klimawandel in Sibirien - Eine Region im Umbruch

Der Klimawandel ist die wahrscheinlich größte Herausforderung unserer Zeit. Und längst handelt es sich dabei nicht mehr um ein rein theoretisches Problem der Zukunft. Denn jeder von uns spürt schon jetzt, dass sich die Lebensbedingungen auf der Erde massiv verändern. So häufen sich weltweit die Extr...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Treffeisen, Renate, Grosfeld, Klaus
Other Authors: Kasten, Erich
Format: Book Part
Language:unknown
Published: Kulturstiftung Sibirien 2021
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/55795/
https://epic.awi.de/id/eprint/55795/1/Treffeisen-Grosfeld-de2021.pdf
https://dh-north.org/publikationen/mensch-und-natur-in-sibirien/de
https://hdl.handle.net/10013/epic.3a52ffab-81ed-4f35-a87c-bae0dbde4fec
Description
Summary:Der Klimawandel ist die wahrscheinlich größte Herausforderung unserer Zeit. Und längst handelt es sich dabei nicht mehr um ein rein theoretisches Problem der Zukunft. Denn jeder von uns spürt schon jetzt, dass sich die Lebensbedingungen auf der Erde massiv verändern. So häufen sich weltweit die Extremwetter-Ereignisse in Form von längeren Trocken- oder Dürrephasen, extremen Hitzewellen und Starkniederschlägen. Auch der Anstieg des Meeresspiegels bedroht unser Leben an den Küsten. Nirgendwo auf der Erde aber ist der Klimawandel bereits heute so sichtbar wie in der Arktis. Denn die Jahresmitteltemperatur steigt hier schon jetzt doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt. Grund dafür ist vor allem die Eis-Albedo-Rückkopplung. Das helle Meereis auf dem Arktischen Ozean reflektiert einen großen Teil der eingestrahlten Sonnenenergie zurück ins All. Die weltweit steigenden Temperaturen lassen das Eis nun schmelzen und legen die dunkle Meeresoberfläche darunter frei. Der Arktische Ozean absorbiert dadurch mehr Sonnenenergie und erwärmt sich. Daraufhin schmilzt das Meereis noch schneller und der Trend zu höheren Temperaturen verstärkt sich. Die Folgen sind sogar aus dem All zu sehen: Im Vergleich zu vor 40 Jahren schmilzt das arktische Meereis heute bis zum Ende des Sommers auf mehr als die Hälfte seiner Fläche zusammen. Das alles hat massive Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die hochspezialisierten Ökosysteme, die sich an die harschen Lebensbedingungen der Arktis angepasst haben. Und auch das Leben der Menschen verändert sich radikal. In der russischen Teilrepublik Nord-Jakutien etwa taut an vielen Stellen der bislang gefrorene Permafrost-Boden auf, so dass ganze Dörfer im Schlamm versinken. Tatsächlich zeigen Messungen, dass sich weite Teile des arktischen Permafrost-Bodens in Kanada und Sibirien bereits seit Jahrzehnten erwärmen. Taut dieser Boden großflächig auf, könnten große Mengen an Treibhausgasen zusätzlich in die Atmosphäre gelangen und die globale Erwärmung noch verstärken. Tauender Dauerfrostboden ...