Saisonale Variationen der Meeres-Mikroseismizität im Ross-Meer

Seismisches Hintergrundrauschen ist seit der ersten Nutzung von Seismometern ein wichtiges Thema. Menschliche Aktivitäten, gestreute Erdbebenwellen sowie in Seen und Ozeanen erzeugte Wasserwellen tragen zu dem Hintergrundsignal bei. Dieses Rauschspektrum ist an Landstationen gut erforscht, aber insb...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Schmidt-Aursch, Mechita, Lee, Won Sang, Hong, Jong Kuk, Geissler, Wolfram, Yun, Sukyoung
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2016
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/41688/
https://hdl.handle.net/10013/epic.48639
Description
Summary:Seismisches Hintergrundrauschen ist seit der ersten Nutzung von Seismometern ein wichtiges Thema. Menschliche Aktivitäten, gestreute Erdbebenwellen sowie in Seen und Ozeanen erzeugte Wasserwellen tragen zu dem Hintergrundsignal bei. Dieses Rauschspektrum ist an Landstationen gut erforscht, aber insbesondere die Hauptquellen der Mikroseismizität liegen im Ozean. Die rasch steigende Verfügbarkeit und Nutzung von Ozeanboden-Seismometern (OBS) führte zu einem neuen Verständnis der Erzeugung und Ausbreitung der sogenannten primären und sekundären Meeres-Mikroseismizität. Offen ist bislang noch, wie sich die Bedeckung der polaren Ozeane mit Meereis auf die dortige Mikroseismizität auswirken. Das Koreanische Polarforschungsinstitut (KOPRI) und das Alfred-Wegener-Institut (AWI) führten eine Pilotstudie nahe der koreanischen Jang-Bogo-Station in der Terra-Nova-Bucht durch, um die lokale Seismizität und das Hintergrundrauschen in dieser Region zu erforschen. Vier breitbandige OBS aus dem Deutschen Geräete-Pool für amphibische Seismologie (DEPAS) wurden im Januar 2012 mit dem koreanischen Eisbrecher RV Araon ausgesetzt. Drei Geräte konnten nach 13 Monaten erfolgreich eingeholt werden, das vierte OBS war wegen der lokalen Eisbedeckung nicht zugänglich. Es wurde ein Jahr später im Januar 2014 geborgen. Alle Stationen zeichneten Daten von guter Qualität auf, ein Aufzeichnung endete bereits nach acht Monaten wegen einer Fehlfunktion des Datenloggers. Das 2014 eingeholte OBS zeichnete mehr als 17 Monate auf, bis die Batterien entladen waren. In diesem Beitrag stellen wir erste Ergebnisse des OBS Einsatzes vor. Zur Analyse des seismischen Hintergrundrauschens wurden sogenannte "probabilistic power spectral densities" (PPSDs) für die OBS und nahegelegene Landstationen berechnet. Die unmittelbare Nähe des Ross-Schelfeises und anderer Gletscher, sowie die Meereis-Bedeckung der Region beeinflussen das Rauschspektrum in einer einzigartigen Weise. Unterschiedliche eis-induzierte Signale erhöhen insbesondere bei kurzen Perioden ganzjährig das Hintergrundrauschen. Starke saisonale Variationen der Meeres-Mikroseismizität können hingegen mit der Meereisbedeckung korreliert werden.