Aerogeophysikalische Erkenntnisse zum tektonischen Aufbau des südlichen und östlichen Dronning Maud Landes, Antarktis

In den letzten zwei Jahrzehnten hat das Alfred-Wegener-Institut einen Großteil des überwiegend eisbedeckten Dronning Maud Landes in der Ostantarktis systematisch mittels flugzeuggestützten geophysikalischen Methoden vermessen. Die Zusammenführung der Daten der verschiedenen Messkampagnen lässt eine...

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Bibliographic Details
Main Authors: Mieth, Matthias, Jokat, Wilfried
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2014
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/35677/
https://hdl.handle.net/10013/epic.43657
Description
Summary:In den letzten zwei Jahrzehnten hat das Alfred-Wegener-Institut einen Großteil des überwiegend eisbedeckten Dronning Maud Landes in der Ostantarktis systematisch mittels flugzeuggestützten geophysikalischen Methoden vermessen. Die Zusammenführung der Daten der verschiedenen Messkampagnen lässt eine auffällige ausgedehnte geophysikalische Provinz im südöstlichen Dronning Maud Land erkennen, deren magnetisches, sowie gravimetrisches Anomalienmuster sich deutlich von dem des westlichen und südwestlichen Dronning Maud Landes unterscheidet und die Vermutung nahe legt, dass dies die Signaturen eines eigenständigen tektonischen Krustenbereichs sind. Diese südöstliche Dronning Maud Land Provinz ist geprägt von einem schwachen magnetischen Anomalienfeld mit langgezogenen parallelen positive Anomalien, die im Nordwesten von der Forster Magnetischen Anomalie abgeschnitten sind und sich im Osten bis an den Rand der Messdaten erstrecken. Im Nordosten wird dieses Gebiet von dem komplexen magnetischen Anomalienmuster des Sør Rondane Gebirges - welches die dort an der Oberfläche aufgefundenen tektonischen Strukturen sehr gut abbildet – flankiert, während das südliche und südwestliche Dronning Maud Land von starken magnetischen Anomalien mit großen Wellenlängen geprägt ist. Deutlich negative Bouguer-Schwerewerte zeugen von etwa 50 km dicker kontinentaler Kruste der südöstlichen Dronning Maud Land Provinz, während im südwestlichen Dronning Maud Land deutlich höhere Bouguer-Schwerewerte auf wesentlich dünnerer Kruste hindeuten. Die Schlussfolgerung der Resultate weist die Vermutung über eine durchgehende Störungszone – der Ost-West Gondwana Sutur - von der Shackleton Range im Westen bis zur Lützow Holm Bay Region im Osten durch das südliche und südöstliche Dronning Maud Land zurück und erweitert die Hypothese, dass die Ostantarktis nicht im Wesentlichen aus einem stabilen Kraton besteht, sondern vielmehr ein Mosaik verschiedener krustaler Fragmente darstellt, das aus verschiedenen kleineren archaischen Kratonen sowie ...