Die geophysikalische Instrumentierung und Einsätze der Polarflugzeuge des Alfred-Wegener-Instituts

Seit nahezu 30 Jahren unterhält die Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) zwei Polarforschungsflug¬zeuge für die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft. In den ersten 25 Jahren wurden mit Skifahrwerk ausgestattete Flugzeuge des Herstellers Do...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Jokat, Wilfried, Steinhage, Daniel
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2012
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/31860/
https://hdl.handle.net/10013/epic.40552
Description
Summary:Seit nahezu 30 Jahren unterhält die Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) zwei Polarforschungsflug¬zeuge für die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft. In den ersten 25 Jahren wurden mit Skifahrwerk ausgestattete Flugzeuge des Herstellers Dornier vom Typ Do128 (POLAR 1) bzw. Do228 (POLAR 2-4) eingesetzt, die ab 2007 von nun zwei Basler BT-67 (POLAR 5,6) Maschinen abgelöst wurden. Die Reichweite, der auf der bekannten DC-3 beruhenden Basler BT-67 mit modernen Turboproptriebwerken und Skifahrwerk, ist mit 1700 km bei vergleichbarer wissenschaftlicher Instrumentierung auf Ski etwa 550 km (2 Stunden) größer als bei den Dorniers, ohne Ski sogar 850 km. POLAR 5 und POLAR 6 können, wie auch schon ihre Vorgänger, für unterschied¬lichste Messaufgaben eingesetzt werden. Die Konfiguration der Messintrumente kann innerhalb weniger Tage komplett ausgetauscht werden, von Konfigurationen zur Untersuchung der Atmosphäre mit in-situ Probenname bis hin zu geophysika¬lischen Messsystemen, die Antennen unter den Flügeln oder Front- und Heckaus¬leger benötigen. Zu den Verfügung stehenden geophysikalischen Instrumenten gehören kommerzielle GPS, Magnetometer, Gravimeter, Laserscanner und ~alti¬meter wie auch speziell für das AWI entwickelte Radarsysteme zur Untersuchung von Eisschilden und Schelfeisen. Die Einsatzgebiete der bislang durchgeführten geophysikalisch-glaziologischen lagen mit wenigen Ausnahmen in Polarregionen. So wurden beispielsweise Eisdicken und interne Strukturen der beiden großen Eisschilde zur Unterstützung glaziologischer Eiskerntiefbohrprojekte kartiert wie auch on- und off-shore Anomalien des Magnet- und Schwerefeld zur Auffindung tektonischer Strukturen zur Kontinentaldrift der Südkontinente. In jüngerer Zeit sind auch Messkampagnen zur Validierung und Kalibrierung von Satelliten hin zu gekommen, zum Beispiel von CryoSat-2 mit dem ESA eigenen Radaralitmeter ASIRAS.