Soziale Bedingungen während der Überwinterung auf Station Eismitte in Grönland 1939/31

Alfred Wegeners Expedition 1930/31 errichtete neben zwei Küstenstationen gleichzeitig auch eine Station am grönländischen Inlandeis auf über 3000m Seehöhe, die so genannte Station Eismitte. Drei Männer, Dr. Georgi, Dr. Sorge und Dr. Loewe, überwinterten auf dieser Station. Von diesen Überwinterern e...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Rack, Ursula
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2005
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/14480/
https://hdl.handle.net/10013/epic.38204
Description
Summary:Alfred Wegeners Expedition 1930/31 errichtete neben zwei Küstenstationen gleichzeitig auch eine Station am grönländischen Inlandeis auf über 3000m Seehöhe, die so genannte Station Eismitte. Drei Männer, Dr. Georgi, Dr. Sorge und Dr. Loewe, überwinterten auf dieser Station. Von diesen Überwinterern existieren noch die Tagebücher, die hier gegenüber gestellt werden, um die sozialen Gegebenheiten auf Station Eismitte darzustellen. Außer Georgis Tagebuch (Im Eis vergraben) wurden nur Teile dieser Tagebücher, vornehmlich wissenschaftliche Ergebnisse, bislang veröffentlicht.Aufgrund von Pannen, widrigen Umständen und schlechten Wetterverhältnissen war die Überwinterungsstation nur unzureichend ausgerüstet, was zum Teil jedoch durch Erfinderreichtum ausgeglichen werden konnte. Auf das Überwinterungshaus musste gänzlich verzichtet und auf Firn- und Eishöhlen ausgewichen werden. Als besonders erschwerend erwies sich das Fehlen medizinischer Ausrüstung, die beispielsweise bei einer Zehenamputation dringend benötigt worden wäre, und das Fehlen von Heizmaterial.Neben der täglichen Routine war die Freizeitgestaltung ein wesentlicher sozialer Aspekt. Lesen sowie philosophische und gesellschaftliche Gespräche und das Begehen persönlicher Jahrestage waren ein wichtiger Bestandteil des friedlichen Zusammenlebens während der etwa zehnmonatigen Überwinterung.Diese Arbeit stellt einen Teilaspekt einer sozialhistorischen Studie dar, in der die sozialen Bedingungen auf deutschen Polarexpeditionen zwischen 1868 und 1939 untersucht werden.