Akustische Vermessung der marin-seismischen Quellen des FS Polarstern im Herdle Fjord, Norwegen

Diskussionen über einen möglichen Einfluß anthropogener Schallquellen auf das Verhalten mariner Säuger und Auflagen des Umweltbundesamtes zur Durchführung marin-seismischer Messungen im Antarktischen Ozean südlich von 60°S erfordern die Bestimmung und Überwachung von Mitigationsradien um und unter d...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Breitzke, Monika, Boebel, Olaf, El Naggar, Saad El Dine, Jokat, Wilfried, Kuhn, Gerhard, Niessen, Frank, Schenke, Hans-Werner, Werner, B., Diebold, J.
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2006
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/13928/
https://hdl.handle.net/10013/epic.24285
Description
Summary:Diskussionen über einen möglichen Einfluß anthropogener Schallquellen auf das Verhalten mariner Säuger und Auflagen des Umweltbundesamtes zur Durchführung marin-seismischer Messungen im Antarktischen Ozean südlich von 60°S erfordern die Bestimmung und Überwachung von Mitigationsradien um und unter dem FS Polarstern, innerhalb derer marine Säuger aufgrund des vorherrschenden Schalldruckpegels eventuell atypische Verhaltensmuster aufweisen oder durch temporäre Hörschwellenverschiebungen (TTS) geschädigt werden. Die Grenzwerte des Schalldruckpegels, oberhalb derer solche Verhaltensänderungen oder temporären Hörschwellenverschiebungen potentiell bei marinen Säugern einsetzen, wurden in den letzten Jahren mehrfach geändert und herabgesetzt. Die momentan am häufigsten angewandten Grenzwerte wurden vom National Marine Fisheries Service (NMFS), USA definiert und liegen bei 160 dB(RMS) re 1 µPa für Verhaltensänderungen und 180 dB(RMS) für temporäre Hörschwellenverschiebungen für Wale und 10 dB(RMS) höher für Robben. Darüber hinaus wurde von einer Expertengruppe ("Noise Exposure Criteria Group") des NMFS ein neues 2-Punkte Kriterium entwickelt, das den unterschiedlichen Signalcharakteristiken impulsartiger, breitbandiger seismischer Signale und zeitlich länger andauernder, quasi-monofrequenter Signale wissenschaftlicher und militärischer Sonare Rechnung trägt und möglicherweise in Kürze die 160 bzw. 180 dB(RMS) Grenzwerte ersetzt. Dieses 2-Punke Kriterium berücksichtigt sowohl die maximale Schalldruckamplitude ("zero-peak") als auch die Signaldauer und -energie und definiert, dass akustische Signale, die entweder einen Schalldruckpegel von 224 dB re 1 µPa überschreiten oder eine Signalenergie ("sound exposure level") größer als 183 dB re 1 µPa²s für impulsartige, breitbandige Signale und 195 dB re 1 µPa²s für länger andauernde, quasi-monofrequente Töne überschreiten, gegebenenfalls eine temporäre Hörschwellenverschiebung bei Walen hervorrufen. Für Robben liegen die entsprechenden Grenzwerte 20 dB(RMS) niedriger.Um diese ...