Sedimentationsprozesse entlang des Kontinentalrands der westlichen Bellingshausensee in der Westantarktis

Seit Beginn der westantarktischen Vereisung im Känozoikum haben die Wechsel von glazialen und interglazialen Perioden den Sedimenteintrag vom kontinentalen Schelf bis in die Tiefsee beeinflusst. Entlang des Kontinentalhanges und -fußes der Westantarktis wurden Sedimente abgelagert, deren Entwicklung...

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Bibliographic Details
Main Authors: Scheuer, C., Gohl, Karsten
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2004
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/13155/
https://hdl.handle.net/10013/epic.23545
Description
Summary:Seit Beginn der westantarktischen Vereisung im Känozoikum haben die Wechsel von glazialen und interglazialen Perioden den Sedimenteintrag vom kontinentalen Schelf bis in die Tiefsee beeinflusst. Entlang des Kontinentalhanges und -fußes der Westantarktis wurden Sedimente abgelagert, deren Entwicklung maßgeblich von Massentransportprozessen durch mächtige Schelfeispakete beeinflusst war. Deshalb spiegeln sowohl die Sedimentstratigraphie als auch die Meeresbodentopographie die Dynamik des westantarktischen Schelfeisschildes und die damit verbundenen Erosions-, Transport-, und Ablagerungsprozesse wieder.Wir präsentieren Ergebnisse reflektionsseismischer Mehrkanal-Daten, die am bisher wenig untersuchten Kontinentalrand der westlichen Bellingshausensee aufgenommen wurden. Das hangparallele Profil AWI-20010001 verbindet dabei vorherige Profile aus der östlichen Bellingshausensee und der östlichen Amundsensee zu einem über ca. 2000 km langen Profil, das sich entlang des gesamten Kontinentalfußes der Bellingshausensee erstreckt (Abb. 1). Die Profile AWI-94003 und AWI-94030 verlaufen senkrecht zum Kontinentalhang und ermöglichen eine Korrelation zwischen den Sedimentablagerungen am Kontinentalfuß und denen auf dem Schelf. Die Ergebnisse der Untersuchungen tragen zu einem besseren Verständnis und einem regionalen Vergleich der klimagesteuerten Sedimentationsprozesse entlang des westantarktischen Kontinentalrandes bei.Wir konnten anhand der seismischen Profile drei stratigraphische Einheiten definieren, die wir als Unit 1, Unit 2 und Unit 3 bezeichnen (Abb. 2). Die unterste Einheit Unit 3 ist überwiegend hemipelagisch und pre-glazialen Ursprungs, mit einer Sedimentationsrate von ca. 17 m/mio.J. Die mittlere Einheit Unit 2 besteht zu einem hohen Anteil aus glazial transportiertem Sedimentmaterial, welches durch das Schelfeis über die Schelfkante transportiert wurde. Die Sedimentationsrate betrug ca. 55 m/mio.J. Die oberste Einheit Unit 1 wurde ebenfalls durch überwiegend terrigenes und glaziales Sedimentmaterial gebildet. ...