Geophysikalische Daten vom westlichen Gakkel Rücken und Lena Trog

Die Untersuchung von ultra-langsamen Rücken in der Arktis (Gakkel Rücken) und dem südwestlichen indischen Ozean hat überraschende Resultate zur Krusten- und Mantelstruktur erbracht. Geophysikalische und petrologische Untersuchungen zeigen zweifelsfrei, dass entlang dieser beiden Rückensysteme der Ma...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Jokat, Wilfried, Schmidt-Aursch, Mechita C., Schenke, Hans-Werner
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2005
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/11660/
https://hdl.handle.net/10013/epic.22107
Description
Summary:Die Untersuchung von ultra-langsamen Rücken in der Arktis (Gakkel Rücken) und dem südwestlichen indischen Ozean hat überraschende Resultate zur Krusten- und Mantelstruktur erbracht. Geophysikalische und petrologische Untersuchungen zeigen zweifelsfrei, dass entlang dieser beiden Rückensysteme der Magmatismus auf eng begrenzte Gebiete beschränkt ist. Dies lässt sich insbesondere mit Hilfe tiefenseismischer und magnetischer Daten aufzeigen. In den Regionen mit verstärktem Magmatismus verdickt die ozeanische Kruste von ca. 2 km auf 3-4 km. Die verstärkte Förderung von Basalten hat ferner stärkere magnetische Anomalien zur Folge. Hier erreichen die Anomalien Werte von bis zu 500 nT, während das Magnetfeld in amagmatischen Segmente um 0-10 nT schwankt. Die Beprobung dieser Segmente zeigt, dass die geringen magnetischen Anomalien mit einem gehäuften Auftreten von Peridotiten verbunden sind. Basalte wurden fast ausschliesslich in den Regionen gedredgt, in denen sowohl die Kruste mächtiger und die magnetischen Anomalien Werte von bis zu 500 nT erreichen.Bei etwa 3°30E ändert sich dieses Muster schlagartig. Innerhalb von 10-20 km steigt die magnetische Anomalie im Rifttal auf 500 nT an, und bleibt Richtung Westen auf diesem hohen Niveau. Die Krustenmächtigkeit westlich von 3°30E nimmt deutlich auf 3-4 km zu, verglichen mit 1-2 km im Osten dieser Diskontinuität. Auch die 3D Schwere-Modellierung zeigt deutliche Unterschiede für diese beiden Regionen. Östlich von 3°30E erklärt sich die Schwereanomalie zwanglos aus der Krustenmächtigkeit und einem Mantel von normaler Dichte. Dies lässt den Schluss zu, dass die Manteltemperatur in dieser Region nicht sonderlich anomal ist. Westlich von 3°30E hingegen, müssen geringere Dichten unterhalb des Rifttals modelliert werden, um die Schwereanomalie zu erklären. Dies kann wiederum mit einer erhöhten Manteltemperatur und erhöhtem Zufluss von heissem Mantelmaterial erklärt werden. Was hierbei überrrascht, ist, dass der Übergang zwischen diesen beiden Spreading Regimen sehr scharf ist. ...