Introgression und morphologische Variabilität bei der Blauen Himmelsleiter, Polemonium caeruleum L. in Nordbayern, Deutschland

Abstract Polemonium caeruleum L. kommt in Nordbayern mit einigen wenigen, weit voneinander entfernten und hinsichtlich ihrer Größe stark unterschiedlichen Populationen im Mittleren Fränkischen Jura, im Oberpfälzer Wald und im Fichtelgebirge vor. Nach H ULTÉN (1971) gibt es im Gebiet der mitteleuropä...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Feddes Repertorium
Main Authors: Feulner, M., Möseler, B. M., Nezadal, W.
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:English
Published: Wiley 2001
Subjects:
Online Access:http://dx.doi.org/10.1002/fedr.20011120306
https://api.wiley.com/onlinelibrary/tdm/v1/articles/10.1002%2Ffedr.20011120306
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/fedr.20011120306
Description
Summary:Abstract Polemonium caeruleum L. kommt in Nordbayern mit einigen wenigen, weit voneinander entfernten und hinsichtlich ihrer Größe stark unterschiedlichen Populationen im Mittleren Fränkischen Jura, im Oberpfälzer Wald und im Fichtelgebirge vor. Nach H ULTÉN (1971) gibt es im Gebiet der mitteleuropäischen Hochgebirge Polemonium caeruleum ‐Sippen mit ciliiertem Kronblattrand, die Zwischenformen aus Polemonium caeruleum und dem arktisch‐circumpolar verbreiteten Polemonium acutiflorum W ILLD . ex R OEM . & S CHULT . sind. In nordbayerischen Polemonium ‐Populationen wurde das Merkmal Bewimperung (Ciliierung) des Kronblattrandes dokumentiert, welches für weiter nordisch bzw. östlich verbreitete Arten wie P. acutiflorum oder P. campanulatum (T H .F R .) H.L INDB . typisch ist. Dies weist darauf hin, dass bei der nordbayerischen Polemonium ‐Sippe, deren Autochthonie durch Pollenfunde belegt ist (vgl. K NIPPING 1989), wie bei den Pflanzen der mitteleuropäischen Hochgebirge Introgression stattgefunden haben muss. Weiterhin wurde bei den nordbayerischen Polemonium caeruleum ‐Populationen eine hohe Intra‐ und Interpopulationsvariabilität bei Kelch‐ und Kronlänge, Petalenform und Häufigkeit von Pflanzen mit ciliierten Petalen dokumentiert. Die starke Intrasowie Interpopulationsvariabilität bezüglich der Merkmale steht mit Populationseigenschaften wie Populationsgröße und Auftreten von geographischer Isolation im Zusammenhang.