Der Kaiserpinguin – ein Vogel der Superlative

Zusammenfassung Nach vorsichtigen Schätzungen beherbergt das antarktische Ökosystem knapp 200 Millionen Seevögel, davon sind etwa 26 Millionen Pinguine. Kaiserpinguine machen davon nur ca. 600.000 Individuen aus. Sie gehören zu den am wenigsten untersuchten Pinguinarten, weil sie nur auf dem Antarkt...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Biologie in unserer Zeit
Main Author: Kostrzewa, Achim
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Wiley 2020
Subjects:
Online Access:http://dx.doi.org/10.1002/biuz.202010696
https://api.wiley.com/onlinelibrary/tdm/v1/articles/10.1002%2Fbiuz.202010696
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/biuz.202010696
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full-xml/10.1002/biuz.202010696
Description
Summary:Zusammenfassung Nach vorsichtigen Schätzungen beherbergt das antarktische Ökosystem knapp 200 Millionen Seevögel, davon sind etwa 26 Millionen Pinguine. Kaiserpinguine machen davon nur ca. 600.000 Individuen aus. Sie gehören zu den am wenigsten untersuchten Pinguinarten, weil sie nur auf dem Antarktischen Kontinent vorgelagerten Meereis brüten. Im Winter – während Eiablage und Brutzeit – sind sie durch einen bis zu 1.000 Kilometer breiten Meereisgürtel isoliert, der nur von Polynjas unterbrochen wird, offene Stellen im Eis, die den Vögeln Zugang zum Meer ermöglichen. Erst ab Oktober kommen auch Eisbrecher wieder in die Nähe einzelner Kolonien, so dass das Studium des ganzen Jahreszyklus, ja nicht einmal des ganzen Brutzyklus, nicht ohne weiteres möglich ist. 1902 wurde überhaupt die erste Kolonie in der Ostantarktis entdeckt. Ab den 1950er Jahren kamen gut 40 weitere dazu. Der Kontinent hat sehr lange (17.968 km) und unübersichtliche Küsten. Erst durch neue Techniken der Fernerkundung konnten neue Kolonien aus dem Weltraum entdeckt werden, heute zählt man mehr als 54 und gewinnt auch einen guten Überblick über die Population. Ihre Zukunft wird stark vom Eisregime abhängen. Die Tendenz in der West‐Antarktis ist stark rückläufig. Neue Auswertungen der letzten 40 Jahre der Eisentwicklung auf Satellitenfotos bestätigen auch deutliche Rückgänge für Teile der Ost‐Antarktis [23].