Abstand, Körper und Psychose ;

Anhand von Vignetten aus Behandlungen mit Patienten, die an psychotischen Störungen leiden, wird die Frage erörtert, welche Rolle Abstand in der Beziehung zwischen Analysanden und Analytikerin spielt. Dabei kommt ausgehend von initial fusionären Übertragungsbeziehungen dem Bezug zum Körper eine beso...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Jahrbuch der Psychoanalyse
Main Authors: Karacaoğlan, Uta, Stoupel, Dorothee
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG 2022
Subjects:
Online Access:http://dx.doi.org/10.30820/0075-2363-2022-2-37
Description
Summary:Anhand von Vignetten aus Behandlungen mit Patienten, die an psychotischen Störungen leiden, wird die Frage erörtert, welche Rolle Abstand in der Beziehung zwischen Analysanden und Analytikerin spielt. Dabei kommt ausgehend von initial fusionären Übertragungsbeziehungen dem Bezug zum Körper eine besondere Bedeutung zu, da er den Ausgangspunkt darstellt, von dem aus ein erster Abstand in der Beziehung wahrgenommen und etabliert werden kann. Die Folgen für die Behandlungstechnik werden erörtert. Besonders die Bedeutung bzw. Störungen des unbewussten Körperbildes (Pankow, Sami-Ali) werden untersucht und es wird gezeigt, dass über die Wiederherstellung eines abgegrenzten Körperbildes ein erster Abstand entsteht, der das Erleben von Getrenntheit und Unterschiedlichkeit ermöglicht. Dies bildet die Voraussetzung für eine Beziehung zum lebendigen Anderen sowie für Lernen durch Erfahrung und wirkt so der Psychose entgegen.