Simulationen zwischen dem Eigenen und dem Anderen

Von 1961 bis 2008 publizierte die österreichische Autorin Käthe Recheis zahlreiche literarische Werke über nordamerikanische Indigene, die sich an unterschiedlichste Altersgruppen richten, verschiedenste Gattungsformen umfassen und sich zu weiten Teilen einem stereoty-pen Blick auf den 'Indiane...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sackl, Claudia
Format: Thesis
Language:unknown
Published: 2020
Subjects:
Online Access:http://othes.univie.ac.at/64236/
id ftunivwien:oai:othes.univie.ac.at:64236
record_format openpolar
institution Open Polar
collection University of Vienna: u:theses
op_collection_id ftunivwien
language unknown
topic 18.10 Deutsche Literatur
17.93 Literarische Stoffe
literarische Motive
literarische Themen
17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen
Rezeption
17.08 Semiotik
17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
18.06 Angloamerikanische Literatur
73.73 Ethnische Identität
Indianer / Native Americans / Postcolonial Studies / Kinder- und Jugendliteratur / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / Kulturelle Fremde
Indian / Native Americans / Postcolonial Studies / children's and young adult literature / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / cultural Other
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18.06 Angloamerikanische Literatur
73.73 Ethnische Identität
Indianer / Native Americans / Postcolonial Studies / Kinder- und Jugendliteratur / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / Kulturelle Fremde
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Sackl, Claudia
Simulationen zwischen dem Eigenen und dem Anderen
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17.93 Literarische Stoffe
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literarische Themen
17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen
Rezeption
17.08 Semiotik
17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
18.06 Angloamerikanische Literatur
73.73 Ethnische Identität
Indianer / Native Americans / Postcolonial Studies / Kinder- und Jugendliteratur / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / Kulturelle Fremde
Indian / Native Americans / Postcolonial Studies / children's and young adult literature / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / cultural Other
description Von 1961 bis 2008 publizierte die österreichische Autorin Käthe Recheis zahlreiche literarische Werke über nordamerikanische Indigene, die sich an unterschiedlichste Altersgruppen richten, verschiedenste Gattungsformen umfassen und sich zu weiten Teilen einem stereoty-pen Blick auf den 'Indianer' als das Andere entziehen. Einige ihrer Werke entfernen sich sowohl von der deutschsprachigen Tradition der kinderliterarischen 'Indianer'-Geschichte als auch von dem nicht selten klischeebehafteten Genre der jugendliterarischen Abenteuerliteratur und weisen stattdessen anti-essentialistische, ethnografische und differenzsensible Herangehensweisen auf. Mit Rückgriff auf die Überlegungen des Anishinabe-amerikanischen Schriftstellers und Kulturtheoretikers Gerald Vizenor, der westliche poststrukturalistische und postmoderne Theorien (insbesondere die Simulationstheorie von Jean Baudrillard) aus indigener Perspektive neu konzeptualisiert und den 'Indianer' als koloniale Erfindung ohne außersprachlichen Referenten beschrieben hat, untersucht die vorliegende Arbeit exemplarische mono- und multi-modale Texte von Käthe Recheis. Im Zentrum der Analyse steht die Frage, inwiefern die ausgewählten Texte dominante Darstellungen von 'Indianern' reproduzieren bzw. hinterfragen und mithilfe welcher Darstellungsstrategien sie der von Gerald Vizenor angesprochenen Disanalogie zwischen außersprachlicher Realität und literarischer Repräsentation entgegenwirken bzw. diese aufrechterhalten. Neben der kritischen Re-Lektüre von Käthe Recheis' Publikationen vor dem Hintergrund indigener postkolonialer und postmoderner Theorien wird in der vorliegenden Arbeit auch die historische, transnationale sowie die spezifisch deutschsprachige Genese des Mythos 'Indianer' beleuchtet. Dabei wird einerseits diskutiert, wie die hyperrealen Konstruktionen des 'grausamen', 'edlen', 'verschwindenden' bzw. 'ökologischen Wilden' die westlichen Vorstellungen vom 'Indianer' geprägt haben. Andererseits werden diese Bilder – basierend auf Roland Barthes' Theorie der Mythenbildung – auf ihre mythologischen, semiotischen und semantischen Strukturen hin untersucht. Between 1961 and 2008, the Austrian author Käthe Recheis published a number of books about North American indigenous people, which comprise a variety of genres and which are addressed to readers of different ages. Many of these works refuse a stereotypical perspective onto the 'Indian' as the Other, diverging from both from the German tradition of the 'Indian novel' for children and the genre of the young adult adventure novel. Instead, several of Recheis' texts exhibit narrative strategies of anti-essentialism and ethnography as well as a sensitivity for cultural difference. This master thesis investigates a selection of Käthe Recheis's monomodal and multimodal publications, drawing on Gerald Vizenor’s theory of the 'simulated Indian'. Reconceptualizing poststructural and postmodern theories (especially Jean Baudrillard's theory of simulation) from an indigenous viewpoint, the Anishinaabe writer and scholar has described the Indian as a colonial invention lacking any extralinguistic referent. This thesis analyzes to what extent the selected texts reproduce or challenge these dominant forms of representation and how they counteract or reaffirm the disanalogy between the extralinguistic realities of Native Americans and First Nations and the literary representations of the 'Indian', as it has been delineated by Gerald Vizenor. Before presenting this critical re-reading of Recheis's publications against the backdrop of indigenous postcolonial and postmodern theories, the thesis also examines the historical and transnational genesis of the myth(s) of the 'Indian' as well as their development in German-speaking countries. On the one hand, it discusses how the hyperreal constructions of the Savage, the Noble, the Vanishing, and the Ecological Indian have shaped Western imaginations. On the other hand, it explores the mythological, semiotic, and semantic structures of these images based on Roland Barthes's theory of the creation of myths.
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op_relation Sackl, Claudia (2020) Simulationen zwischen dem Eigenen und dem Anderen. Masterarbeit, Universität Wien. Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät BetreuerIn: Kriegleder, Wynfrid
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Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät BetreuerIn: Kriegleder, Wynfrid All rights reserved 18.10 Deutsche Literatur 17.93 Literarische Stoffe literarische Motive literarische Themen 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen Rezeption 17.08 Semiotik 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur 18.06 Angloamerikanische Literatur 73.73 Ethnische Identität Indianer / Native Americans / Postcolonial Studies / Kinder- und Jugendliteratur / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / Kulturelle Fremde Indian / Native Americans / Postcolonial Studies / children's and young adult literature / Käthe Recheis / Gerald Vizenor / cultural Other Hochschulschrift NonPeerReviewed 2020 ftunivwien 2021-03-08T00:07:33Z Von 1961 bis 2008 publizierte die österreichische Autorin Käthe Recheis zahlreiche literarische Werke über nordamerikanische Indigene, die sich an unterschiedlichste Altersgruppen richten, verschiedenste Gattungsformen umfassen und sich zu weiten Teilen einem stereoty-pen Blick auf den 'Indianer' als das Andere entziehen. Einige ihrer Werke entfernen sich sowohl von der deutschsprachigen Tradition der kinderliterarischen 'Indianer'-Geschichte als auch von dem nicht selten klischeebehafteten Genre der jugendliterarischen Abenteuerliteratur und weisen stattdessen anti-essentialistische, ethnografische und differenzsensible Herangehensweisen auf. Mit Rückgriff auf die Überlegungen des Anishinabe-amerikanischen Schriftstellers und Kulturtheoretikers Gerald Vizenor, der westliche poststrukturalistische und postmoderne Theorien (insbesondere die Simulationstheorie von Jean Baudrillard) aus indigener Perspektive neu konzeptualisiert und den 'Indianer' als koloniale Erfindung ohne außersprachlichen Referenten beschrieben hat, untersucht die vorliegende Arbeit exemplarische mono- und multi-modale Texte von Käthe Recheis. Im Zentrum der Analyse steht die Frage, inwiefern die ausgewählten Texte dominante Darstellungen von 'Indianern' reproduzieren bzw. hinterfragen und mithilfe welcher Darstellungsstrategien sie der von Gerald Vizenor angesprochenen Disanalogie zwischen außersprachlicher Realität und literarischer Repräsentation entgegenwirken bzw. diese aufrechterhalten. Neben der kritischen Re-Lektüre von Käthe Recheis' Publikationen vor dem Hintergrund indigener postkolonialer und postmoderner Theorien wird in der vorliegenden Arbeit auch die historische, transnationale sowie die spezifisch deutschsprachige Genese des Mythos 'Indianer' beleuchtet. Dabei wird einerseits diskutiert, wie die hyperrealen Konstruktionen des 'grausamen', 'edlen', 'verschwindenden' bzw. 'ökologischen Wilden' die westlichen Vorstellungen vom 'Indianer' geprägt haben. Andererseits werden diese Bilder – basierend auf Roland Barthes' Theorie der Mythenbildung – auf ihre mythologischen, semiotischen und semantischen Strukturen hin untersucht. Between 1961 and 2008, the Austrian author Käthe Recheis published a number of books about North American indigenous people, which comprise a variety of genres and which are addressed to readers of different ages. Many of these works refuse a stereotypical perspective onto the 'Indian' as the Other, diverging from both from the German tradition of the 'Indian novel' for children and the genre of the young adult adventure novel. Instead, several of Recheis' texts exhibit narrative strategies of anti-essentialism and ethnography as well as a sensitivity for cultural difference. This master thesis investigates a selection of Käthe Recheis's monomodal and multimodal publications, drawing on Gerald Vizenor’s theory of the 'simulated Indian'. Reconceptualizing poststructural and postmodern theories (especially Jean Baudrillard's theory of simulation) from an indigenous viewpoint, the Anishinaabe writer and scholar has described the Indian as a colonial invention lacking any extralinguistic referent. This thesis analyzes to what extent the selected texts reproduce or challenge these dominant forms of representation and how they counteract or reaffirm the disanalogy between the extralinguistic realities of Native Americans and First Nations and the literary representations of the 'Indian', as it has been delineated by Gerald Vizenor. Before presenting this critical re-reading of Recheis's publications against the backdrop of indigenous postcolonial and postmodern theories, the thesis also examines the historical and transnational genesis of the myth(s) of the 'Indian' as well as their development in German-speaking countries. On the one hand, it discusses how the hyperreal constructions of the Savage, the Noble, the Vanishing, and the Ecological Indian have shaped Western imaginations. On the other hand, it explores the mythological, semiotic, and semantic structures of these images based on Roland Barthes's theory of the creation of myths. Thesis anishina* First Nations University of Vienna: u:theses Indian Roland ENVELOPE(-64.050,-64.050,-65.067,-65.067)