Die Psychologie des Risikos : die intuitive Erfassung und Bewertung von technischen Risiken

Wieso reizt es Reinhold Messner, zu Fuß durch die Antarktis zu marschieren? Warum siedeln Menschen immer wieder neu in Erdbebengebieten? Warum wird das "Restrisiko" der Kernkraft abgelehnt, auch wenn es statistisch noch so unwahrscheinlich ist? Zu berücksichtigen ist, daß weniger subjektiv...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Renn, Ortwin
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: 1990
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.18419/opus-7222
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-53119
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/7239
Description
Summary:Wieso reizt es Reinhold Messner, zu Fuß durch die Antarktis zu marschieren? Warum siedeln Menschen immer wieder neu in Erdbebengebieten? Warum wird das "Restrisiko" der Kernkraft abgelehnt, auch wenn es statistisch noch so unwahrscheinlich ist? Zu berücksichtigen ist, daß weniger subjektive oder statistische Verlusterwartungen, sondern maßgeblich Kontext und Begleitumstände die Bewertung von Risiken im Alltag bestimmen. Ein besonderes politisches Gewicht liegt dabei auf dem Kriterium der gerechten Verteilung gesellschaftlicher Risiken bzw. des Nutzens der daraus gezogen wird. Bewertungskriterien des "common sense" sind nur z.T. irrational. Sie sind der Risikosituation angepaßt und umfassen Dimensionen, die bei der wissenschaftlichen Analyse oder der Kosten-Nutzen-Analyse keine oder nur eine geringe Rolle spielen. Sie sind von daher legitime Elemente rationaler Politik.