Habitatstrukturen in Nahrungsrevieren jungeführender Kiebitze (Vanellus vanellus L.) und deren Einfluss auf die Reproduktion

In den letzten Jahrzehnten hat sich die landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung intensiviert. Durch diese Änderungen haben sich viele Flächen kontinuierlich zu einem monotonen Einheitsstandort entwickelt. Das Agrarökosystem ist von den Standortbedingungen und damit auch von dessen Veränderungen a...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Gruber, Steffen
Other Authors: Roweck, H., Irmler, U.
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2006
Subjects:
Online Access:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:8-diss-17177
https://macau.uni-kiel.de/receive/diss_mods_00001717
https://macau.uni-kiel.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dissertation_derivate_00001717/d1717.pdf
Description
Summary:In den letzten Jahrzehnten hat sich die landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung intensiviert. Durch diese Änderungen haben sich viele Flächen kontinuierlich zu einem monotonen Einheitsstandort entwickelt. Das Agrarökosystem ist von den Standortbedingungen und damit auch von dessen Veränderungen abhängig. Das gilt innerhalb der Agrar-Zönosen speziell auch für die Agrar-Avifauna. Der Kiebitz (Vanellus vanellus) gehört zu den „Wiesenvögeln“, die hauptsächlich in agrarisch genutzten und damit anthropogen überformten Gebieten brüten. Schutzgebietsausweisungen sowie spezielle Artenschutzmaßnahmen konnten die sinkenden Brutbestände von „Wiesenvögeln“ nur partiell auffangen. Der Schwerpunkte dieser Arbeit liegt auf den bisher nur sehr ungenügend erforschten Zusammenhängen zwischen der Lebensraumqualität der Küken-Aufzuchts-Habitate und dem Reproduktionserfolg von Kiebitzen. Dabei wurde die Frage: „Beeinflussen Angebote von Habitatstrukturen auf den Brutflächen und deren Nutzung durch die Küken die Reproduktion der Kiebitze?“ betrachtet. Die Untersuchungen wurden in den Beobachtungsjahren 2000 und 2001 in den Naturschutzkögen an der Schleswig-Holsteinischen Westküste auf Probeflächen im Beltringharder Koog (BHK) und Hauke-Haien-Koog (HHK) durchgeführt. Die Probeflächen werden extensiv landwirtschaftlich genutzt und zählen zum Feuchtgrünland. Teilweise sind hochwüchsige Gräser wie Schilf (Phragmites australis) oder auch staudenreiche Bestände mit Weidenröschen (Epilobium spp.) und Disteln (Cirsium spp.) verbreitet. Zusätzlich zu den Beweidungen im BHK durch Rinder (0,5 Rinder / ha) und im HHK durch Schafe (7-8 Tiere / ha) wurden die Flächen von rastenden Nonnen- (Anser leucopsis) und Graugänsen (Anser anser) genutzt. Durch die extensive Nutzung konnten sich die Grasnarben seit der Eindeichung über Jahrzehnte ohne landwirtschaftliche Aktivitäten wie Eggen, Nachsaat oder Pflanzenschutz- und Düngermaßnahmen entwickeln. Für die Siedlungsdichte der Kiebitzpaare wurden Werte zwischen 0,6 bis 2,9 Brutpaaren pro Hektar ...