„Jeder ist erpressbar“. Schuld – Scham – Schmerz im Werk Helga M. Novaks

Schuld, Scham und Schmerz sind zentrale Themen im literarischen Werk Helga M. Novaks. Von den frühen Texten an thematisiert die Schriftstellerin das Problem der Machenschaften der Stasi und ihrer raffinierten Methoden, die DDR -Bürger in den Machtapparat des Staates zu verstricken. Die Art und Weise...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Surynt, Izabela
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Wydawnictwo Uniwersytetu Gdańskiego 2017
Subjects:
DDR
GDR
Online Access:https://czasopisma.bg.ug.edu.pl/index.php/SGG/article/view/1319
Description
Summary:Schuld, Scham und Schmerz sind zentrale Themen im literarischen Werk Helga M. Novaks. Von den frühen Texten an thematisiert die Schriftstellerin das Problem der Machenschaften der Stasi und ihrer raffinierten Methoden, die DDR -Bürger in den Machtapparat des Staates zu verstricken. Die Art und Weise, in der Menschen zu Sklaven gemacht wurden, zeigt sie – einschließlich der Verlockungen und Versprechen der Verantwortlichen – sachlich und ohne Beschönigung. Sie versucht in ihren Werken davon zu überzeugen, dass der Informator nicht nur Täter, sondern auch Opfer eines unmenschlichen Systems ist. Durch die Veröffentlichung des „Offenen Briefes“ im Spiegel 1991 wollte sie nicht die Debatte um die Schuld des Einzelnen kritisieren, sondern darauf verweisen, dass diese sich auf die Mechanismen der DDR-Diktatur konzentrieren und vor diesem Hintergrund die Schicksale einzelner Menschen und deren „Wahrheiten“ aufzeigen sollte. Guilt, shame and pain are the central themes of the literary work of Helga M. Novak. From the early texts she is handling the problem of Stasis machinations and their elaborate methods tangling the GDR citizens in the power apparatus. The ways of changing regular people to slaves, which is shown truly and without adornment, with the enticements and promises from the ones in charge. In her works the author tries to articulate that the informer is not only the executioner but also the victim of an unhuman system. By publishing the “Open letter” in 1991 in Spiegel, she did not want the debate to come down to the fault of an individual, but rather concentrate on mechanisms of the GDR dictatorship and afterwards show fortunes of individual people and their “truths” against this background.