Wieseneinerlei oder Heuschreckenbeinchen: Zur Nahrungsökologie von Küken und Jungvögeln des Großen Brachvogels (Numenius arquata)

Die Küken und Jungvögel des Großen Brachvogels zeigen im Vergleich zu den Altvögeln ein nahezu identisches Verhalten bei der Nahrungssuche. Die einzelnen Techniken des Nahrungserwerbs, wie das Stochern, entwickeln sich zu unterschiedlichen Zeiten im Verlauf der Aufzuchtzeit. Bei Küken und Jungvögeln...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Boschert, Martin
Other Authors: Museum am Schölerberg / Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: 2010
Subjects:
Online Access:http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/14500
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1154108
http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hebis:30-1154108
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/14500/227_238_Boschert.pdf
Description
Summary:Die Küken und Jungvögel des Großen Brachvogels zeigen im Vergleich zu den Altvögeln ein nahezu identisches Verhalten bei der Nahrungssuche. Die einzelnen Techniken des Nahrungserwerbs, wie das Stochern, entwickeln sich zu unterschiedlichen Zeiten im Verlauf der Aufzuchtzeit. Bei Küken und Jungvögeln wurde das Nahrungsspektrum durch Kotanalysen ermittelt und durch Direktbeobachtungen und Magenanalysen ergänzt. Insgesamt lässt sich bei Jungvögeln ein großes Nahrungsspektrum nachweisen. Die Hauptnahrung der Jungvögel bildeten Regenwürmer (Lumbricidae), Käfer (Coleoptera), Heuschrecken (Saltatoria), Zweiflügler (Diptera) und Raupen von Schmetterlingen (Lepidoptera) und Hautflüglern (Hymenoptera). Diese sechs Gruppen machen 91 % der Gesamtbeutetiere aus. Der Anteil der verschiedenen Beutetiere ist im Laufe der unterschiedlichen Entwicklungsphasen z.T. starken Veränderungen unterworfen. Die Küken und Jungvögel des Großen Brachvogels können als Nahrungsopportunisten bezeichnet werden, die ihre Nahrung entsprechend dem Angebot auswählen, gleichzeitig aber für einzelne Gruppen, z.B. Regenwürmer, verschiedene Käferfamilien und Heuschrecken, Präferenzen zeigen. Diese sind nicht ersetzbar z.B. durch einen höheren Spinnenanteil. Compared to adult birds young chicks and fledglings of the Eurasian Curlew (Numenius arquata) possess almost the same foraging patters. However, single techniques, e.g. probing, develop in the course of ontogeny, so that the behavioural repertoire increases with time. In the present study the diet spectrum of Curlew chicks was determined by faecal analyses and observations of foraging birds. Additionally, an analysis of the stomach content of deadly found chicks was carried out. Curlew chicks possessed a wide spectrum of diet species which belonged to different macroinvertebrate groups. In particular, the main food items comprised earthworms (Lumbricidae), beetles (Coleoptera), grasshoppers (Saltatoria), flies (Diptera), and caterpillars of butterflies (Lepidoptera), ants and wasps (Hymenoptera). These six macroinvertebrate groups embraced 91 % of all food items of foraging chicks. The proportion of each group to the whole dietary spectrum, however, changed considerably in the course of ontogeny. In general, Curlew chicks can be classified as opportunistic feeders, which often forage on prey species according to their supplies. However, simultaneously they might develop preferences for specific prey items, e.g. earthworms, beetles, and grasshoppers which seem not be replaceable by other macroinvertebrates.