Untersuchungen zur genetischen Diversität bei ausgewählten europäischen Zuchtfalkenpopulationen

Es besteht ein signifikanter und stetig wachsender Markt für Zuchtfalken, einschließlich sämtlicher Hybride. Die gestiegene Nachfrage kann nicht ausschließlich über den legalen Markt gedeckt werden. Aufgrund des Freiflugs der gezüchteten Tiere und einer Verlustrate von 10 % geht insbesondere von Hyb...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Elsäßer, Désirée Rebecca
Other Authors: Reiner, Gerald
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2023
Subjects:
Online Access:https://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/16290
https://doi.org/10.22029/jlupub-15670
Description
Summary:Es besteht ein signifikanter und stetig wachsender Markt für Zuchtfalken, einschließlich sämtlicher Hybride. Die gestiegene Nachfrage kann nicht ausschließlich über den legalen Markt gedeckt werden. Aufgrund des Freiflugs der gezüchteten Tiere und einer Verlustrate von 10 % geht insbesondere von Hybriden eine erhebliche Bedrohung des Eintrags von unerwünschten Genen in die lokalen Wildpopulationen aus. Daher besteht ein hohes Interesse an Methoden zur Identifikation nicht nur von Hybriden, sondern auch zur genetischen Charakterisierung der reinen Falkenarten. Um dieser Fragestellung im Rahmen der vorliegenden Studie nachzugehen, wurden 869 Falken von drei unterschiedlichen Falkenspezies und vier verschiedenen Züchtern mittels 14 Mikrosatelliten (fp5, fp13, fp31, fp46-1, fp54, fp79-1, fp79-4, fp82-2, fp86-2, fp89, fp92-1, fp107, fp347 und fr34) genotypisiert. Die Kern-DNA wurde mittels PCR amplifiziert und gelelektrophoretisch aufgetrennt. Die Ergebnisse wurden populationsgenetisch und statistisch ausgewertet. Die vorliegende Studie liefert erstmals einen Überblick über die genetische Struktur von vier europäischen Falkenzüchtern. Dass sich unter den vermeidlich reinartigen Tieren 114 Hybridtiere fanden, zählt zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie. Aufgrund einer unerwartet hohen genetischen Ähnlichkeit zwischen den untersuchten Falken konnte mit dem verfügbaren Mikrosatellitenset bei 11 Individuenpaaren keine absolute Differenzierung bzw. Identifizierung aller Individuen erreicht werden. Somit besteht weiterer Forschungsbedarf zur Etablierung von Genmarkern mit höherer Informativität. Ein Grund für die hohe Übereinstimmung der Tiere ist die vermutlich hohe Rate an Vollgeschwistern unter den eingesandten Proben, welche nicht abschließend geklärt werden konnte, da die Proben nicht von Stammbäumen begleitet wurden. Für die tatsächlich hohe genetische Übereinstimmung der Tiere spricht jedoch, dass 50 % der Individuen eine Übereinstimmung der Allele zwischen 50 und 79 % aufwiesen, das hohe Aufkommen von ...