Russlands Arktis-Strategie bis 2035: Große Pläne und ihre Grenzen
Russland hat im Oktober 2020 eine bis 2035 geltende Entwicklungsstrategie für die Arktis beschlossen. Sie spiegelt die Hoffnungen, aber auch die Bedrohungsszenarien wider, die der Kreml mit der fortschreitenden Erwärmung der Arktis verbindet. Die reichlich vorhandenen Rohstoffe, allen voran Gas und...
Main Authors: | , |
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Format: | Report |
Language: | German |
Published: |
Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
2020
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Subjects: | |
Online Access: | https://doi.org/10.18449/2020A89 http://hdl.handle.net/10419/255737 |
Summary: | Russland hat im Oktober 2020 eine bis 2035 geltende Entwicklungsstrategie für die Arktis beschlossen. Sie spiegelt die Hoffnungen, aber auch die Bedrohungsszenarien wider, die der Kreml mit der fortschreitenden Erwärmung der Arktis verbindet. Die reichlich vorhandenen Rohstoffe, allen voran Gas und Öl, sollen weiter erschlossen, der Bevölkerung bessere Lebensstandards geboten werden. Moskau hofft zudem, mit der Nördlichen Seeroute langfristig eine neue Arterie der Weltschifffahrt etablieren und kontrollieren zu können. Die zusehends eisfreie Arktis weckt in Russland aber auch Sorgen, dass russisches Territorium im Norden auf neuartige Weise verwundbar werden könnte. Diesen Sorgen begegnet es mit dem Wiederaufbau seiner Militärpräsenz. Schließlich will Moskau auch das ökologische Gleichgewicht der Arktis bewahren. Vieles spricht indes dafür, dass zwar die Energiewirtschaft und das Militär in der Region zum Zuge kommen, Gelder für den Umweltschutz und die Unterstützung der Bevölkerung aber weiterhin ausbleiben. Russia adopted a development strategy for the Arctic until 2035 in October 2020. It reflects the hopes, but also the threat scenarios that the Kremlin attaches to the progressive warming of the Arctic. The aim is to further develop the abundant raw materials, in particular gas and oil, and to improve the living standards of the population. Moscow also hopes to establish and control a new arterie of world shipping in the long term through the Northern Sea Route. However, the increasingly ice-free Arctic in Russia is also worried that Russian territory in the north could become vulnerable in novel ways. It addressed these concerns by rebuilding its military presence. Finally, Moscow wants to preserve the ecological balance of the Arctic. There is, however, a strong case that, while the energy and military sectors are involved in the region, there is still a lack of funding for environmental protection and support for the population. |
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