Arbeitskämpfe im internationalen Vergleich: Trends und Einflussfaktoren

Ein internationaler Arbeitskampfvergleich weist Deutschland als ein Land mit relativ wenig Arbeitskonflikten aus. Im jährlichen Durchschnitt des Beobachtungszeitraums 1970/99 gingen auf 1.000 Beschäftigte gerechnet 30 Arbeitstage durch Streiks oder Aussperrungen verloren. Weniger Ausfalltage gab es...

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Bibliographic Details
Main Author: Lesch, Hagen
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Köln: Institut der deutschen Wirtschaft (IW) 2001
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.2373/1864-810X.01-03-01
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spelling fttriple:oai:gotriple.eu:oai:econstor.eu:10419/156802 2023-05-15T16:51:49+02:00 Arbeitskämpfe im internationalen Vergleich: Trends und Einflussfaktoren International labour disputes: Trends and influencing factors Lesch, Hagen 2001-01-01 https://doi.org/10.2373/1864-810X.01-03-01 http://hdl.handle.net/10419/156802 de ger Köln: Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Journal: IW-Trends - Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung ISSN: 1864-810X Volume: 28 Year: 2001 Issue: 3 Pages: 5-27 doi:10.2373/1864-810X.01-03-01 RePEc:zbw:iwktre:156802 http://hdl.handle.net/10419/156802 other ddc:330 Arbeitskonflikt Welt lang Journal Article https://vocabularies.coar-repositories.org/resource_types/c_6501/ 2001 fttriple https://doi.org/10.2373/1864-810X.01-03-01 2023-01-22T19:40:26Z Ein internationaler Arbeitskampfvergleich weist Deutschland als ein Land mit relativ wenig Arbeitskonflikten aus. Im jährlichen Durchschnitt des Beobachtungszeitraums 1970/99 gingen auf 1.000 Beschäftigte gerechnet 30 Arbeitstage durch Streiks oder Aussperrungen verloren. Weniger Ausfalltage gab es in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Den Negativrekord hält mit 879 Ausfalltagen Island. In den meisten der 22 hier beobachteten Länder sind die Arbeitskämpfe seit 1970 stetig zurückgegangen. In Deutschland lag das Arbeitskampfvolumen der 90er-Jahre um 77 Prozent unter dem Niveau der 70er-Jahre. Noch deutlicher fielen die Rückgänge in den USA und Großbritannien aus. Die sinkende Streikhäufigkeit ist im Wesentlichen auf den Strukturwandel in Richtung des streikresistenteren Dienstleistungssektors, auf die Erfolge bei der Inflationsbekämpfung und teilweise auch auf den sinkenden gewerkschaftlichen Organisationsgrad zurückzuführen. Allerdings werden die Arbeitskampfaktivitäten auch durch soziale und politische Ziele der Gewerkschaften geprägt. Der Rückgang der streikbedingten Arbeitszeitverluste hat jedoch die individuelle Streikbereitschaft nicht vermindert: Die Zahl der Arbeitstage, die ein Arbeitnehmer in einen Streik „investiert“, war am Ende der 90er-Jahre nicht geringer als 20 Jahre zuvor. An international labour dispute settlement shows Germany as a country with relatively few labour disputes. In the annual average of the 1970-99 observation period, strikes or lockouts resulted in 30 working days lost to 1000 employees. There were fewer days lost in the Netherlands, Austria and Switzerland. Iceland keeps the negative record at 879 days of default. In most of the 22 countries surveyed here, industrial action has steadily decreased since 1970. In Germany, industrial action in the 1990s was 77 % lower than in the 1970s. The decreases were even more pronounced in the United States and the United Kingdom. The decline in strike frequency is mainly due to the structural change towards the more ... Article in Journal/Newspaper Iceland Unknown
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