Autour de Holger Meins. Documentaire et lutte armée dans l’entourage de la DFFB après 1969
Die meisten Dokumentarfilme über den deutschen linksradikalen Terrorismus, die in den 1970er Jahren realisiert wurden, basieren auf einer bewussten Verwechslung von Militanz und Gegeninformation. In dieser Hinsicht vermitteln sie eine funktionelle Auffassung vom Film, wie sie Harun Farocki in andere...
Published in: | Cahiers d’études germaniques |
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Main Author: | |
Format: | Article in Journal/Newspaper |
Language: | French |
Published: |
Presses Universitaires de Provence
2013
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Subjects: | |
Online Access: | https://doi.org/10.4000/ceg.8130 http://journals.openedition.org/ceg/8130 |
Summary: | Die meisten Dokumentarfilme über den deutschen linksradikalen Terrorismus, die in den 1970er Jahren realisiert wurden, basieren auf einer bewussten Verwechslung von Militanz und Gegeninformation. In dieser Hinsicht vermitteln sie eine funktionelle Auffassung vom Film, wie sie Harun Farocki in anderer Form spätestens seit 1969 kritisierte (Nicht löschbares Feuer), eine Auffassung, die unter anderem durch Holger Meins in seiner Studentenzeit an der Berliner Filmakademie verbreitet wurde : „Denn die sozialistische Filmarbeit muss Teil der politischen Arbeit sein und ohne die Praxis der politischen Arbeit kann keine sozialistische Filmarbeit geleistet werden” (Meins/Lukasik/Straschek, 1968). Neben dem berühmten Kollektivfilm Deutschland im Herbst (Kluge u.a., 1977) gibt es noch zwei andere Filme, die dieser generellen Auffassung vom Filmemachen standhalten : Es stirbt allerdings ein Jeder von Renate Sami (1975) und Über Holger Meins von Gerd Conradt und Hartmut Jahn (1975-1982). Im Mittelpunkt dieser beiden Dokumentarfilme steht eine unsichtbare Figur : Holger Meins, Filmstudent und späteres Mitglied der RAF. Diese Dokumentationen kehren einer funktionellen Filmkonzeption, wie sie zuerst von einigen tonangebenden Studenten der ersten DFFB-Promotion vertreten wurde, entschlossen den Rücken. Sie setzen sich damit für eine neue Bewertung der problematischen Beziehungen zwischen Militanz und künstlerischer Gestaltung ein, die einer mediengerechten Ästhetik, der die unabhängigen Filme und Videos den Kampf ansagen wollten, nicht mehr verpflichtet ist. The majority of documentaries produced on or by the extreme-left terrorist groups of Germany in the 1970s hinge their approach upon a deliberate confusion between militancy and counter-information. These films relayed and adapted a conception of the audiovisual instrument as strictly functional, a position criticized by Harun Farocki as early as 1969 (Nicht löschbares Feuer), but defended in particular by Holger Meins : “The work of socialist cinematography must be part of ... |
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