Untersuchungen zur Urolithiasis beim Eurasischen Fischotter, Lutra lutra

Die Berichte über Nierensteine beim Eurasischen Fischotter, Lutra lutra, stammten bisher vorwiegend von Gefangenschaftstieren. Analysen der gefundenen Konkremente sind nur in einigen Fällen und mit uneinheitlichen Ergebnissen durchgeführt worden. Über die Ursachen der in Otterhaltungen häufig auftre...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Weber, Heike Barbara
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: Tierärztliche Hochschule 2001
Subjects:
Online Access:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:95-83739
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description Die Berichte über Nierensteine beim Eurasischen Fischotter, Lutra lutra, stammten bisher vorwiegend von Gefangenschaftstieren. Analysen der gefundenen Konkremente sind nur in einigen Fällen und mit uneinheitlichen Ergebnissen durchgeführt worden. Über die Ursachen der in Otterhaltungen häufig auftretenden Erkrankung wurde daher viel spekuliert, insbesondere unter dem Gesichtspunkt des diätetischen Einflusses. Diese Arbeit zeigt, daß Urolithiasis auch in der Wildotterpopulation ein häufig anzutreffendes Phänomen ist. Bei 23,4% (n=105) der untersuchten Totfunde (n=449) aus Mitteleuropa (Dänemark, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Tschechien) wurden Konkremente (Grieß oder Steine) in einer oder beiden Nieren gefunden. In anderen Teilen des Harntraktes (Ureter, Harnblase und Urethra) traten keine Calculi auf. Es handelt sich also primär um eine Nephrolithiasis. Histologische Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein mögliches bakterielles Infektionsgeschehen als Ursache für die Steinbildung. Von den betroffenen Tieren waren 43,8% (n=46) weiblich, 56,2% (n=59) männlichen Geschlechts. Juvenile Tiere (n=26) mit Konkrementen wurden nicht gefunden. Nahezu alle der mit Hilfe der Infrarotspektroskopie analysierten Steine (66 von 69 = 95,7%) bestanden zu einem Anteil von 30-100% aus Ammoniumurat, in 59 Fällen (85,5%) war Ammoniumurat mit 90-100% vertreten. 48 der 69 untersuchten Otter mit Steinen (=69,6%) wiesen sogar reine Ammoniumuratsteine auf. Als weitere Komponenten der Ammoniumurat-Mischsteine kamen unbekanntes Urat, Natriumurat sowie seltener Struvit und Phosphat vor. Im rasterelektronenmikroskopischen Bild zeigten sich Unterschiede im Aufbau dieser Calculi verglichen mit Ammoniumuratsteinen des Hundes. Ammoniumuratsteine findet man unter den Säugetieren häufig bei Primaten sowie beim Dalmatiner, einer genetisch prädisponierten Hunderasse. Bei diesen Tieren kommt es aufgrund eines veränderten Purinmetabolismus zur vermehrten Ausscheidung von Harnsäure anstelle von Allantoin im Urin. Trotz des Wissens um ...
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genre Fischotter
Lutra lutra
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spelling fttihohannover:oai:elib.tiho-hannover.de:etd_mods_00003118 2025-03-30T15:30:45+00:00 Untersuchungen zur Urolithiasis beim Eurasischen Fischotter, Lutra lutra Study on Urolithiasis in the Eurasian Otter, Lutra lutra Weber, Heike Barbara 2001 215 S. = 26.341 kb, text https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:95-83739 https://elib.tiho-hannover.de/receive/etd_mods_00003118 https://elib.tiho-hannover.de/servlets/MCRFileNodeServlet/etd_derivate_00003118/weberh_2001.pdf http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=33316573X deu ger Tierärztliche Hochschule http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=33316573X all rights reserved info:eu-repo/semantics/openAccess thesis Doktorarbeit ddc:630 Verzeichnis wissenschaftlicher Veröffentlichungen Hochschulbibliographie allgemein Fischotter Harnsteinkrankheit Hochschulschrift Lutra lutra Otter Urolithiasis Niere Nierenstein Wildtiere dissertation doc-type:PhDThesis 2001 fttihohannover 2025-03-04T15:05:39Z Die Berichte über Nierensteine beim Eurasischen Fischotter, Lutra lutra, stammten bisher vorwiegend von Gefangenschaftstieren. Analysen der gefundenen Konkremente sind nur in einigen Fällen und mit uneinheitlichen Ergebnissen durchgeführt worden. Über die Ursachen der in Otterhaltungen häufig auftretenden Erkrankung wurde daher viel spekuliert, insbesondere unter dem Gesichtspunkt des diätetischen Einflusses. Diese Arbeit zeigt, daß Urolithiasis auch in der Wildotterpopulation ein häufig anzutreffendes Phänomen ist. Bei 23,4% (n=105) der untersuchten Totfunde (n=449) aus Mitteleuropa (Dänemark, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Tschechien) wurden Konkremente (Grieß oder Steine) in einer oder beiden Nieren gefunden. In anderen Teilen des Harntraktes (Ureter, Harnblase und Urethra) traten keine Calculi auf. Es handelt sich also primär um eine Nephrolithiasis. Histologische Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein mögliches bakterielles Infektionsgeschehen als Ursache für die Steinbildung. Von den betroffenen Tieren waren 43,8% (n=46) weiblich, 56,2% (n=59) männlichen Geschlechts. Juvenile Tiere (n=26) mit Konkrementen wurden nicht gefunden. Nahezu alle der mit Hilfe der Infrarotspektroskopie analysierten Steine (66 von 69 = 95,7%) bestanden zu einem Anteil von 30-100% aus Ammoniumurat, in 59 Fällen (85,5%) war Ammoniumurat mit 90-100% vertreten. 48 der 69 untersuchten Otter mit Steinen (=69,6%) wiesen sogar reine Ammoniumuratsteine auf. Als weitere Komponenten der Ammoniumurat-Mischsteine kamen unbekanntes Urat, Natriumurat sowie seltener Struvit und Phosphat vor. Im rasterelektronenmikroskopischen Bild zeigten sich Unterschiede im Aufbau dieser Calculi verglichen mit Ammoniumuratsteinen des Hundes. Ammoniumuratsteine findet man unter den Säugetieren häufig bei Primaten sowie beim Dalmatiner, einer genetisch prädisponierten Hunderasse. Bei diesen Tieren kommt es aufgrund eines veränderten Purinmetabolismus zur vermehrten Ausscheidung von Harnsäure anstelle von Allantoin im Urin. Trotz des Wissens um ... Doctoral or Postdoctoral Thesis Fischotter Lutra lutra TiHo eLib (University of Veterinary Medicine Hannover)
spellingShingle thesis
Doktorarbeit
ddc:630
Verzeichnis wissenschaftlicher Veröffentlichungen
Hochschulbibliographie allgemein
Fischotter
Harnsteinkrankheit
Hochschulschrift
Lutra lutra
Otter
Urolithiasis
Niere
Nierenstein
Wildtiere
Weber, Heike Barbara
Untersuchungen zur Urolithiasis beim Eurasischen Fischotter, Lutra lutra
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