Zur zeitgenössischen und nachwirkenden Bedeutung der aus wirtschaftlichen Interessen Hamburgs von Johann Anderson (1674-1743) zusammengestellten Erkenntnisse aus der nordatlantischen Region
In Hamburg erschienen 1746 die „Nachrichten von Island, Grönland und der Straße Da-vis“ (Nachrichten) von Johann Anderson (1674 bis 1743). Der Autor, Sohn eines Walfang-reeders war als Jurist Mitglied des Hamburger Rates und 20 Jahre Bürgermeister gewesen. Zeit seines Lebens sammelte Anderson Wissen...
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Other Authors: | |
Format: | Doctoral or Postdoctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
2004
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Online Access: | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:18-25111 https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/992 |
Summary: | In Hamburg erschienen 1746 die „Nachrichten von Island, Grönland und der Straße Da-vis“ (Nachrichten) von Johann Anderson (1674 bis 1743). Der Autor, Sohn eines Walfang-reeders war als Jurist Mitglied des Hamburger Rates und 20 Jahre Bürgermeister gewesen. Zeit seines Lebens sammelte Anderson Wissen zu Island, Grönland und den Fisch- und Walfanggebieten im Nordatlantik, weil er als gläubiger Pietist Gottes Fürsorge für den Men-schen insbesondere in diesen rauhen Gegenden zu erkennen glaubte. Er verarbeitete seine Er-kenntnisse vorwiegend im letzten Lebensjahrzehnt zu den Nachrichten, einer wissenschaftli-chen Zusammenstellung des damals Bekannten zu dieser Region. Ohne eigene Anschauung des Nordens nutzte der Autor kritisch Literatur, authentische Berichte von See- und Kaufleu-ten sowie Sammlungsstücke aus dem Bereich. Er diskutierte und zitierte die Quellen. So lässt sich die genutzte Literatur der damals potentiell zur Verfügung stehenden gegenüberstellen. Seinerzeit wechselnde wirtschaftliche und politische Verhältnisse in Hamburg sowie massive außenpolitische Forderungen an die Stadt belegen, dass Anderson als „Patriot“ Auf-klärungsideen folgte, die ihn geradezu trieben, seine Materialsammlung zum nordatlantischen Raum zu veröffentlichen zum Nutzen der Wissenschaft und Handlung, so der Untertitel des Buches. Demgemäß versuchte er, neben der wissenschaftlichen Kenntnismehrung durch Wis-sen um die regionalen Handelsgüter, vor allem Fisch- und Walprodukte, die eingebrochenen Hamburger „Commercien“ Salzheringshandel und Walfang zu beleben und einen eventuellen neuen Hamburger Handel mit den nordatlantischen Inseln zu untermauern. Selbst postum herausgegeben, erschienen die bei Andersons Tod druckfertigen Nach-richten aus wissenschaftlicher Sicht zur rechten Zeit. Sie beantworteten u.a. alle damals aktu-ellen Fragen zum Auftreten und Fang des Herings durch eine von Anderson weiterentwickelte Einstammtheorie. Er differenzierte die Wale in Zahn- und Bartenwale sowie nach den Rü-ckenformen, die den Walfängern als ... |
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