Eisrandstudien, ausgehend von Sermeq, SW-Grönland.

Beobachtungen am Sermeq und der Vergleich mit weiteren grönländischen und spitzbergischen Eiszungen ergaben:I. Stauchmoränen, von der Stirn der Eiszunge erzeugta) Flachstauchung1. auf Felsuntergrund vordringendes Eis rollt Tundra-Boden und Schutt auf2. in Lockerboden bei geringer Tiefe vordringendes...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Gripp, Karl
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Kommissionen for Videnskabelige Undersøgelser i Grønland 1975
Subjects:
Online Access:https://tidsskrift.dk/meddrgroenland/article/view/148990
Description
Summary:Beobachtungen am Sermeq und der Vergleich mit weiteren grönländischen und spitzbergischen Eiszungen ergaben:I. Stauchmoränen, von der Stirn der Eiszunge erzeugta) Flachstauchung1. auf Felsuntergrund vordringendes Eis rollt Tundra-Boden und Schutt auf2. in Lockerboden bei geringer Tiefe vordringendes Eis preßt mit der Unterseite der aufgerichteten tiefsten Eislage steile, schmale Faltenbögen aufb) Tiefstauchungin Lockerboden mehrere 100 m tief eingesenkte Eiszungen pressen ihr Vorland weitreichend zu Dutzenden, eiswärts langsam ansteigender Faltenverwerfungen auf. Deren Köpfe können durch das Meer oder durch Schmelzwässer abgetragen oder übersandert werden. (Kerb-Stauchmoränen von den Flanken zweier Eiszungen erzeugt, wie auf Møn, Rügen und vermutlich im Lønstrup Klint, wurden rezent nicht beobachtet)II. Inglaciale EntwässerungDie inglaciale Entwässerung dürfte von der Eisoberfläche bis hin zur Mündung den kürzesten Weg benutzen. In Zungenbecken werden die Tunnel somit nicht bis auf den Grund des Eises hinabreichen. Da Eislagen am Rand der Zungenbecken aufwärts fliessen, steigen die Tunnel mit diesen empor. Die auf die Austrittsstelle ausgerichteten inglacialen Schmelzwässer behalten aber in einem neuen, tiefer gelegenen Tunnel ihre alte Lage bei.III. Mündung inglacialer TunnelAuf geneigtem Felsgrund gehen inglaciale Tunnel in subglaciale über. Diese enden in von Luft durchströmten Gletschertoren. Wässer inglacialer Tunnel, die bis an den Eisrand reichen, treten wie eine Karst-Quelle aus.IV. Verbreitung der OserSchuttmassen, die am Rande von Zungenbecken innerhalb des aufwärts fließenden Eises in Tunneln abgelagert wurden, gelangen auf die Oberfläche des Eises. Dort werden sie zerspült und ausgebreitet. Dies erklärt das geringe Vorkommen von Osern im Bereich von eisbedecktem Lockerboden. Beobachtungen am Sermeq und der Vergleich mit weiteren grönländischen und spitzbergischen Eiszungen ergaben:I. Stauchmoränen, von der Stirn der Eiszunge erzeugta) Flachstauchung1. auf Felsuntergrund vordringendes Eis rollt ...