Untersuchungen zur zellulären Druckresistenz verschiedener Evertebraten der Nord- und Ostsee

1.a) Überlebende isolierte Wimperepithelien mariner Bodenevertebraten wurden in zahlreichen Versuchsserien für jeweils gleiche Zeiten ( 6-24 Stunden) unter Druck von 100-1000 atm gebracht. Danach wurde bei normalem Atmosphärendruck ihre Überlebensfähigkeit am Fortbestehen des Cilienschlages mikrosko...

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Bibliographic Details
Main Author: Ponat, Anita
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Institut für Meereskunde 1967
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55798/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55798/1/Ponat_A_1967.pdf
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spelling ftoceanrep:oai:oceanrep.geomar.de:55798 2023-05-15T17:13:03+02:00 Untersuchungen zur zellulären Druckresistenz verschiedener Evertebraten der Nord- und Ostsee Ponat, Anita 1967 text https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55798/ https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55798/1/Ponat_A_1967.pdf de ger Institut für Meereskunde https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55798/1/Ponat_A_1967.pdf Ponat, A. (1967) Untersuchungen zur zellulären Druckresistenz verschiedener Evertebraten der Nord- und Ostsee. Open Access Kieler Meeresforschungen, 23 (1). pp. 21-47. cc_by_3.0 info:eu-repo/semantics/openAccess Article NonPeerReviewed 1967 ftoceanrep 2023-04-07T16:01:50Z 1.a) Überlebende isolierte Wimperepithelien mariner Bodenevertebraten wurden in zahlreichen Versuchsserien für jeweils gleiche Zeiten ( 6-24 Stunden) unter Druck von 100-1000 atm gebracht. Danach wurde bei normalem Atmosphärendruck ihre Überlebensfähigkeit am Fortbestehen des Cilienschlages mikroskopisch kontrolliert. Die so gemessenen zellulären Druckresistenzen zeigten folgende artspezifische Unterschiede: Asterias rubens > Mytilus edulis = Astarte borealis Modiolus modiolus > Cyprina islandica > Metridium senile. Offensichtlich ist bei den Arten mit der größten Tiefenverbreitung auch die zelluläre Druckresistenz am höchsten. Ebenso wirkt sich wohl eine größere ökologische Potenz (Mytilus) in einer relativen Zunahme der zellulären Druckresistenz aus. b) Isoliertes Kiemengewebe von Mytilus ist in der Wärme (15°C) druckresistenter als in der Kälte (5°C). Kommt die angewandte höhere Temperatur aber nicht mehr im Verbreitungsgebiet der Art vor, so bewirkt sie keine Zunahme der Druckresistenz (Versuche an Modiolus). Werden Gewebe von kalt- und warmangepaßten Miesmuscheln bei der gleichen niederen oder mittleren Temperatur untersucht, so ist das kaltangepaßte Gewebe druckresistenter. c) Das Kiemengewebe von Nordsee-Miesmuscheln ist in Nordsee-Wasser von 30‰ S druckresistenter als das gleiche Gewebe von Ostsee-Miesmuscheln in Ostsee-Wasser von 15‰ S. Durch gekreuzte Umadaptation an niederen bzw. höheren Salzgehalt kann nachgewiesen werden, daß es sich hierbei um den Einfluß des Salzgehaltes und nicht um genetische Unterschiede handelt. d) In Meerwasser von doppeltem Calciumgehalt ist die Druckresistenz des Kiemengewebes von in gleichem Meerwasser voradaptierten Miesmuscheln deutlich erhöht. 2,a) In einer mit Fenstern versehenen Druckkammer wurde außerdem die Cilienschlagdauer des isolierten Kiemengewebes von Mytilus unter erhöhtem Druck mit Hilfe eines umgekehrten Mikroskopes beobachtet. Diese Schlagdauer unter Druck (500 atm) ist bei erhöhtem Salzgehalt (30‰ S) größer als bei niederem Salzgehalt (15‰ S). ... Article in Journal/Newspaper Modiolus modiolus OceanRep (GEOMAR Helmholtz Centre für Ocean Research Kiel)
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description 1.a) Überlebende isolierte Wimperepithelien mariner Bodenevertebraten wurden in zahlreichen Versuchsserien für jeweils gleiche Zeiten ( 6-24 Stunden) unter Druck von 100-1000 atm gebracht. Danach wurde bei normalem Atmosphärendruck ihre Überlebensfähigkeit am Fortbestehen des Cilienschlages mikroskopisch kontrolliert. Die so gemessenen zellulären Druckresistenzen zeigten folgende artspezifische Unterschiede: Asterias rubens > Mytilus edulis = Astarte borealis Modiolus modiolus > Cyprina islandica > Metridium senile. Offensichtlich ist bei den Arten mit der größten Tiefenverbreitung auch die zelluläre Druckresistenz am höchsten. Ebenso wirkt sich wohl eine größere ökologische Potenz (Mytilus) in einer relativen Zunahme der zellulären Druckresistenz aus. b) Isoliertes Kiemengewebe von Mytilus ist in der Wärme (15°C) druckresistenter als in der Kälte (5°C). Kommt die angewandte höhere Temperatur aber nicht mehr im Verbreitungsgebiet der Art vor, so bewirkt sie keine Zunahme der Druckresistenz (Versuche an Modiolus). Werden Gewebe von kalt- und warmangepaßten Miesmuscheln bei der gleichen niederen oder mittleren Temperatur untersucht, so ist das kaltangepaßte Gewebe druckresistenter. c) Das Kiemengewebe von Nordsee-Miesmuscheln ist in Nordsee-Wasser von 30‰ S druckresistenter als das gleiche Gewebe von Ostsee-Miesmuscheln in Ostsee-Wasser von 15‰ S. Durch gekreuzte Umadaptation an niederen bzw. höheren Salzgehalt kann nachgewiesen werden, daß es sich hierbei um den Einfluß des Salzgehaltes und nicht um genetische Unterschiede handelt. d) In Meerwasser von doppeltem Calciumgehalt ist die Druckresistenz des Kiemengewebes von in gleichem Meerwasser voradaptierten Miesmuscheln deutlich erhöht. 2,a) In einer mit Fenstern versehenen Druckkammer wurde außerdem die Cilienschlagdauer des isolierten Kiemengewebes von Mytilus unter erhöhtem Druck mit Hilfe eines umgekehrten Mikroskopes beobachtet. Diese Schlagdauer unter Druck (500 atm) ist bei erhöhtem Salzgehalt (30‰ S) größer als bei niederem Salzgehalt (15‰ S). ...
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Ponat, A. (1967) Untersuchungen zur zellulären Druckresistenz verschiedener Evertebraten der Nord- und Ostsee. Open Access Kieler Meeresforschungen, 23 (1). pp. 21-47.
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