Ideologie der Sesshaftigkeit und Mobilität
Es stellt sich die Frage, wie unsere Psyche mit einer sich zunehmend dynamisierenden Umwelt interagiert. Ich umkreise den Begriff «Mobilität» aus mentalitätsgeschichtlichen, ethnologischen und psychoanalytischen Perspektiven, um zu zeigen, dass sowohl Alltags- wie Wissenschaftskonzepte unsere Einste...
Published in: | Journal für Psychoanalyse |
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Seismo Verlag
2013
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ftjpsychoanalyse:oai:www.hope.uzh.ch:article/1125 2023-05-15T16:06:55+02:00 Ideologie der Sesshaftigkeit und Mobilität Bazzi, Danielle 2013-12-01 application/pdf https://www.psychoanalyse-journal.ch/article/view/jfp.54.7 https://doi.org/10.18754/jfp.54.7 deu ger Seismo Verlag https://www.psychoanalyse-journal.ch/article/view/jfp.54.7/1385 https://www.psychoanalyse-journal.ch/article/view/jfp.54.7 doi:10.18754/jfp.54.7 Copyright (c) 2013 Autor_innen https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 CC-BY-NC-ND Journal für Psychoanalyse; Mobilität - Identität - Kultur; 105-124 2297-878X 1613-4702 Oszillation von P S < > D Bion Ethnologie Migration info:eu-repo/semantics/article info:eu-repo/semantics/publishedVersion Begutachteter Artikel 2013 ftjpsychoanalyse https://doi.org/10.18754/jfp.54.7 2021-04-11T18:05:12Z Es stellt sich die Frage, wie unsere Psyche mit einer sich zunehmend dynamisierenden Umwelt interagiert. Ich umkreise den Begriff «Mobilität» aus mentalitätsgeschichtlichen, ethnologischen und psychoanalytischen Perspektiven, um zu zeigen, dass sowohl Alltags- wie Wissenschaftskonzepte unsere Einstellung dem Phänomen gegenüber beeinflussen. Ich stelle die Annahme, dass sich die Psyche einerseits in linearen Entwicklungsprozessen bilde und andererseits durch die Realität zur Anpassung genötigt werde, in Frage, weil ich denke, dass dadurch die Wahrnehmung eines psychischen Funktionierens blockiert wird, das an einer nichtlinearen und kontinuierlichen Schaffung von neuen bewussten und unbewussten psychischen Elementen beteiligt ist. Ich vertrete den Ansatz eines relationalen, wechselseitigen Zueinandersetzens von äusseren und inneren Kräften und möchte dies in Absetzung zu dem zeigen, was ich «Ideologie der Sesshaftigkeit» nenne. Im «?Essay sur les variations saisonnières des sociétés eskimo?» von Marcel Mauss und dem Konzept der Oszillation von P-S<->D von Wilfried Bion finde ich Beschreibungen von sozialen und psychischen Funktionsweisen, die mein Anliegen erhellen. Miteinander in Beziehung gesetzt, fordern sie hergebrachte Definitionen von Unbewusstem und Empirie heraus. Ebenso kommen gängige Abgrenzungen von Individuum und Gesellschaft in Bewegung, wenn – wie angenommen – fortdauernde psychische Funktionsweisen es ermöglichen, sowohl subjektiven wie sozialen Empfindungen ständig neuen Sinn zu geben. Article in Journal/Newspaper eskimo* Journal für Psychoanalyse (Psychoanalytisches Seminar Zürich - PSZ) Stelle ENVELOPE(18.729,18.729,69.956,69.956) Journal für Psychoanalyse 105 124 |
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Es stellt sich die Frage, wie unsere Psyche mit einer sich zunehmend dynamisierenden Umwelt interagiert. Ich umkreise den Begriff «Mobilität» aus mentalitätsgeschichtlichen, ethnologischen und psychoanalytischen Perspektiven, um zu zeigen, dass sowohl Alltags- wie Wissenschaftskonzepte unsere Einstellung dem Phänomen gegenüber beeinflussen. Ich stelle die Annahme, dass sich die Psyche einerseits in linearen Entwicklungsprozessen bilde und andererseits durch die Realität zur Anpassung genötigt werde, in Frage, weil ich denke, dass dadurch die Wahrnehmung eines psychischen Funktionierens blockiert wird, das an einer nichtlinearen und kontinuierlichen Schaffung von neuen bewussten und unbewussten psychischen Elementen beteiligt ist. Ich vertrete den Ansatz eines relationalen, wechselseitigen Zueinandersetzens von äusseren und inneren Kräften und möchte dies in Absetzung zu dem zeigen, was ich «Ideologie der Sesshaftigkeit» nenne. Im «?Essay sur les variations saisonnières des sociétés eskimo?» von Marcel Mauss und dem Konzept der Oszillation von P-S<->D von Wilfried Bion finde ich Beschreibungen von sozialen und psychischen Funktionsweisen, die mein Anliegen erhellen. Miteinander in Beziehung gesetzt, fordern sie hergebrachte Definitionen von Unbewusstem und Empirie heraus. Ebenso kommen gängige Abgrenzungen von Individuum und Gesellschaft in Bewegung, wenn – wie angenommen – fortdauernde psychische Funktionsweisen es ermöglichen, sowohl subjektiven wie sozialen Empfindungen ständig neuen Sinn zu geben. |
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