Zur Kenntnis der Dasselfliege Oestromyia leporina (Pallas, 1778), eines Parasiten der Feldmaus (Microtus arvalis Pallas) (Diptera: Hypodermatidae).

Für die Hypodermatide Oestromyia leporina liegen aus Mitteleuropa bislang nur wenige Fundmeldungen vor. Ihr Nachweis vom Vogelsberg in Hessen im Jahre 1965 bot Veranlassung, am Orte des ersten Auffindens in den Jahren 1966 und 1967 systematisch nach Larven und Imagines zu suchen. Die Art parasitiert...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Scherf, Heinz
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut, Müncheberg 1969
Subjects:
Online Access:https://www.contributions-to-entomology.org/article/view/866
https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.19.1-2.147-158
Description
Summary:Für die Hypodermatide Oestromyia leporina liegen aus Mitteleuropa bislang nur wenige Fundmeldungen vor. Ihr Nachweis vom Vogelsberg in Hessen im Jahre 1965 bot Veranlassung, am Orte des ersten Auffindens in den Jahren 1966 und 1967 systematisch nach Larven und Imagines zu suchen. Die Art parasitiert die Feldmaus, Microtus arvalis. Unter Anwendung verschiedener Fangmethoden wurden zahlreiche Wirtstiere lebend erbeutet und auf einen Befall hin überprüft. Es fanden sich 12 parasitierte Mäuse in einem Gesamtbesatz von 25 Oestromyia-Larven. Die Verteilung dieser Larven im Integrument des Wirtes wird im Zusammenhang mit dem Eiablageverhalten des Weibchens dikutiert, ihre Orientierung dargestellt und das Verlassen der Dasselbeule beschrieben. Weitere Bemerkungen gelten dem Verpuppungsvorgang, der Ruhezeit im Puparium und dem Termin des Schlüpfens der Imago. Zwei gezogene Männchen diensten zur Beobachtung der Flugaktivität. Einer Erörterung der Bedeutung der Parasitierung für den Wirt schließen sich Ausfühungen zur Frage des Wirtsspektrums und der geographischen Verbreitung an. Das Vorkommen in Mitteleuropa wird als Reliktareal gedeutet. Es ist nicht kongruent mit dem Verbreitungsbild des Wirtes. Im Blick auf das Wirtsspektrum der Art im gesamten paläarkischen Verbreitungsgebiet lässt sich für den europäischen Raum der Vollzug eines Wirtswechsels wahrscheinlich machen und hierfür der Beginn des Holozäns in Anspruch nehmen. Only a few finds of the hypoderma Oestromyia leporina have been reported from Central Europe. When it was identified one the Vogelsberg in Hesse in 1965, this place was systematically searched for larvae and imagos in 1966 and 1967. This species parasitizes the field mouse Microtus arvalis. By means of various trapping methods quite a number of host animals were caught alive and examined for parasites. 12 parasitized mice with a total of 25 Oestromyia larvae were found. The distribution of these larvae in the integument of the host is discussed in connection with the oviposition of the female, and their orientation and the way in which they leave their prey are described. Other observations are made on the pupation, the quiescence in the puparium and the date of the emergence of the imago. Two reared males were used for studying the flying activity. The discussion of the effect of the parasitization on the host in followed by remarks on the range of hosts and the geographical distribution. The finds in Central Europe are regarded as remnants in this area. It is not congruent with the distribution is considered, a change of hosts in Europe can be assumed as probable, having taken place presumably in the beginning of the Holocene.