Wird kognitive Leistung durch die Vitamin D-Konzentration beeinflusst? Eine Betrachtung bei Überwinterern in der Antarktis

Einleitung: Langzeitaufenthalte in extremen Umwelten wie der Antarktis sind mit verschiedenen Herausforderungen an den menschlichen Körper verbunden. Unter anderem verringert sich die Vitamin D-Produktion in der Haut durch das deutlich verminderte Sonnenlicht. Auswirkungen von Vitamin D-Mangel auf d...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Kupka, Daniel Wilhelm
Other Authors: male, N.N.
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2022
Subjects:
Online Access:https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/34748
https://doi.org/10.17169/refubium-34468
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:188-refubium-34748-2
Description
Summary:Einleitung: Langzeitaufenthalte in extremen Umwelten wie der Antarktis sind mit verschiedenen Herausforderungen an den menschlichen Körper verbunden. Unter anderem verringert sich die Vitamin D-Produktion in der Haut durch das deutlich verminderte Sonnenlicht. Auswirkungen von Vitamin D-Mangel auf den Knochenstoffwechsel sind seit vielen Jahren anerkannt. In den letzten Jahrzehnten wurde Vitamin D zudem in Zusammenhang mit dem zentralen Nervensystem gebracht. Der Vitamin D-Rezeptor und die Vitamin D-Metaboliten wurden im Gehirn nachgewiesen und strukturelle Veränderungen des Gehirns sind mit Vitamin D assoziiert. Vitamin D soll auch neurotroph und neuroprotektiv wirken. Beobachtungsstudien haben auf einen Zusammenhang zwischen niedriger Vitamin D-Konzentration und kognitiver Dysfunktion bzw. Demenz hingewiesen. Interventionsstudien konnten dies jedoch nicht hinreichend bestätigen. Das Ziel der Studie ist es, den Einfluss der Vitamin D-Konzentration auf die kognitive Leistungsfähigkeit während eines Langzeitaufenthalts in der Antarktis zu untersuchen. Methodik: Langzeitüberwinterer hielten sich im Rahmen von drei Überwinterungskampagnen (33.–35.) für 14 Monate auf der deutschen Neumayer-Station III in der Antarktis auf. Studienteilnehmer (n = 9 pro Kampagne) waren die Antarktis-Forscher des Alfred-Wegener-Instituts. Die Vitamin D-Konzentration und die kognitive Leistungsfähigkeit wurden monatlich vor, während und nach der Überwinterung gemessen. Die kognitive Leistungsfähigkeit wurde mittels validierter computerbasierter Testbatterien (ANAM4TM oder Cognition) ermittelt. Die untersuchten Leistungsparameter waren die Effizienz und die Reaktionszeit. Die Datenanalyse erfolgte mithilfe eines linear gemischten Modells. Es wurde für Alter und Geschlecht kontrolliert. Ergebnisse: Die Vitamin D-Konzentration nahm während der Überwinterung bei allen Kampagnen signifikant ab und erholte sich zur Nachmessung nur bei den Teilnehmern der 33. und 34. Überwinterungskampagne im Vergleich zur Vormessung. Über die Zeit zeigte sich ...