Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen

Wir sprechen von ‚sekundären Prädikaten‘ (SPs), wenn sich ein Adjektiv, ein Nomen oder ein non-finites Verb prädikativ auf einen Aktanten (Subjekt, Objekt) bezieht. Dieses SP stellt, zusätzlich zur primären Prädikation (P1), eine sekundäre Prädikation (P2) dar. Dabei unterscheiden wir zwischen (a) d...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Fónyad, Gábor
Format: Thesis
Language:German
Published: (:none) 2012
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.25365/thesis.19671
https://othes.univie.ac.at/19671/
id ftdatacite:10.25365/thesis.19671
record_format openpolar
spelling ftdatacite:10.25365/thesis.19671 2023-05-15T17:10:13+02:00 Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen Fónyad, Gábor 2012 https://dx.doi.org/10.25365/thesis.19671 https://othes.univie.ac.at/19671/ de ger (:none) Text Thesis article-journal ScholarlyArticle 2012 ftdatacite https://doi.org/10.25365/thesis.19671 2021-11-05T12:55:41Z Wir sprechen von ‚sekundären Prädikaten‘ (SPs), wenn sich ein Adjektiv, ein Nomen oder ein non-finites Verb prädikativ auf einen Aktanten (Subjekt, Objekt) bezieht. Dieses SP stellt, zusätzlich zur primären Prädikation (P1), eine sekundäre Prädikation (P2) dar. Dabei unterscheiden wir zwischen (a) depiktiven sekundären Prädikaten (dep-SPs) (Peter trinkt den Kaffee warm) und (b) resultativen sekundären Prädikaten (res-SPs) (Ernő streicht das Regal rot). Im Laufe der Arbeit hat sich gezeigt, dass Unterschiede nicht nur im Sprachvergleich, sondern auch zwischen dep-SP und res-SP bestehen: Res-SPs sind in allen untersuchten Sprachen viel stärker in die syntaktische Struktur eingebettet, weisen Zusammenhänge mit Verbalpartikeln und Aspektualität auf und bilden mit dem Verb eine engere Einheit. Sie sind nur in einigen Fällen weglassbar. Dep-SPs hingegen sind Adjunkte und als solche weglassbar. Sie werden in allen untersuchten finnisch-ugrischen Sprachen (Ungarisch, Mansisch, Finnisch, Marisch) mit Nominalsuffixen und non-finiten Verben markiert. Im Sprachvergleich konnte festgestellt werden, dass das Vorkommen von res-SPs in einem relativ großen Ausmaß von der grammatischen Struktur der jeweiligen Sprache abhängt. So sind im Deutschen, als einer eher analytischen Sprache, res-SPs weiter verbreitet als im Ungarischen oder Mansischen, die beide eine stark ausgeprägte Morphologie haben. Für das Ungarische haben wir den folgenden res-SP-Konstruktionstyp festgestellt: ‚(NOM-NP) _ ACC-NP _ Cx-AP _ V[S]/V[S/O]‘. Das res-SP wird durch eine kasusmarkierte Adjektivphrase (Cx-AP) ausgedrückt und das Verb muss neben dem Subjekt auch das Objekt markieren (V[S/O], wenn das Objekt definit ist. (Res-SPs, die nicht APs sind, wurden nicht untersucht.) Die Produktivität von res-SPs wird also im Ungarischen durch diese beiden Faktoren stark eingeschränkt. Thesis mansisch DataCite Metadata Store (German National Library of Science and Technology)
institution Open Polar
collection DataCite Metadata Store (German National Library of Science and Technology)
op_collection_id ftdatacite
language German
description Wir sprechen von ‚sekundären Prädikaten‘ (SPs), wenn sich ein Adjektiv, ein Nomen oder ein non-finites Verb prädikativ auf einen Aktanten (Subjekt, Objekt) bezieht. Dieses SP stellt, zusätzlich zur primären Prädikation (P1), eine sekundäre Prädikation (P2) dar. Dabei unterscheiden wir zwischen (a) depiktiven sekundären Prädikaten (dep-SPs) (Peter trinkt den Kaffee warm) und (b) resultativen sekundären Prädikaten (res-SPs) (Ernő streicht das Regal rot). Im Laufe der Arbeit hat sich gezeigt, dass Unterschiede nicht nur im Sprachvergleich, sondern auch zwischen dep-SP und res-SP bestehen: Res-SPs sind in allen untersuchten Sprachen viel stärker in die syntaktische Struktur eingebettet, weisen Zusammenhänge mit Verbalpartikeln und Aspektualität auf und bilden mit dem Verb eine engere Einheit. Sie sind nur in einigen Fällen weglassbar. Dep-SPs hingegen sind Adjunkte und als solche weglassbar. Sie werden in allen untersuchten finnisch-ugrischen Sprachen (Ungarisch, Mansisch, Finnisch, Marisch) mit Nominalsuffixen und non-finiten Verben markiert. Im Sprachvergleich konnte festgestellt werden, dass das Vorkommen von res-SPs in einem relativ großen Ausmaß von der grammatischen Struktur der jeweiligen Sprache abhängt. So sind im Deutschen, als einer eher analytischen Sprache, res-SPs weiter verbreitet als im Ungarischen oder Mansischen, die beide eine stark ausgeprägte Morphologie haben. Für das Ungarische haben wir den folgenden res-SP-Konstruktionstyp festgestellt: ‚(NOM-NP) _ ACC-NP _ Cx-AP _ V[S]/V[S/O]‘. Das res-SP wird durch eine kasusmarkierte Adjektivphrase (Cx-AP) ausgedrückt und das Verb muss neben dem Subjekt auch das Objekt markieren (V[S/O], wenn das Objekt definit ist. (Res-SPs, die nicht APs sind, wurden nicht untersucht.) Die Produktivität von res-SPs wird also im Ungarischen durch diese beiden Faktoren stark eingeschränkt.
format Thesis
author Fónyad, Gábor
spellingShingle Fónyad, Gábor
Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen
author_facet Fónyad, Gábor
author_sort Fónyad, Gábor
title Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen
title_short Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen
title_full Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen
title_fullStr Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen
title_full_unstemmed Sekundäre Prädikate im Ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen Sprachen
title_sort sekundäre prädikate im ungarischen und einigen anderen finnisch-ugrischen sprachen
publisher (:none)
publishDate 2012
url https://dx.doi.org/10.25365/thesis.19671
https://othes.univie.ac.at/19671/
genre mansisch
genre_facet mansisch
op_doi https://doi.org/10.25365/thesis.19671
_version_ 1766066772453097472