Mischanbau von Biolinsen in der Schweiz : Praxisversuch in 3 Verfahren

Eine erfolgreiche Wiedereinführung der Linse in die Fruchtfolgen der Ackerbauflächen in der Schweiz, benötigt genauere Untersuchungen und Kenntnisse zum Anbau von Linsen. Die proteinreiche Leguminose gilt in Mitteleuropa nach wie vor als Risikokultur. Zugleich wächst aber die Nachfrage nach biologis...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Lütold, Jeremias, Suter, Lina
Format: Text
Language:German
Published: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften 2021
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.21256/zhaw-22898
https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/22898
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topic Linse
Ertragsniveau
Lens culinaris
Linsenanbau
Gemengeanbau
Mischkultur
Leindotter
Camelina sativa
Unkrautunterdrückung
Sortenversuch
Praxisversuch
630 Landwirtschaft
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description Eine erfolgreiche Wiedereinführung der Linse in die Fruchtfolgen der Ackerbauflächen in der Schweiz, benötigt genauere Untersuchungen und Kenntnisse zum Anbau von Linsen. Die proteinreiche Leguminose gilt in Mitteleuropa nach wie vor als Risikokultur. Zugleich wächst aber die Nachfrage nach biologisch und lokal produzierten Hülsenfrüchten. Die Biofarm Genossenschaft fördert das Wissen um den Anbau von Linsen in Mischkultur mit verschiedenen Anbaupartnern. Mit der Bachelorarbeit «Mischanbau von Bio-Linsen in der Schweiz», wird der Anbau verschiedener Linsensorten in Mischkultur mit Leindotter unter Praxisbedingungen untersucht. Dafür wurden die durch die Biofarm Genossenschaft seit 2015 vertriebenen Sorten Belugalinse, Berglinse und Linse Anicia auf ihren Ertrag geprüft. Zusätzlich wurden die Möglichkeiten im Bereich Absatz und Vermarktung untersucht. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Wissen um den Linsenanbau in der Schweiz zu stärken. Am Standort in Oberhasli (ZH) und Oberembrach (ZH) wurde je ein Streifenversuch mit drei Verfahren (V1: Belugalinse- Leindotter, V2: Berglinse-Leindotter, V3: Anicia-Leindotter) angelegt. In Oberhasli konnten die Verfahren in vier randomisierten Wiederholungen geprüft werden. In Oberembrach wurde der Streifenversuch ohne Wiederholung durchgeführt. Der Streifenversuch in Oberhasli wurde von einem Unkrautmonitoring begleitet, um den Unkrautdruck zu erfassen. Beide Versuchsflächen werden von biologisch zertifizierten Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet. Die einfache Wiederholung des Streifenversuchs in Oberembrach, wurde durch den Strickhof Lindau (Kompetenzzentrum für Bildung und Dienstleistungen) organisiert und ausgeführt. Die erschwerten Bedingungen für den Linsenanbau in der Schweiz durch die klimatischen Voraussetzungen, haben sich auch im Anbauversuch der vorliegenden Dokumentation bemerkbar gemacht. Zusammen mit dem nachgewiesenen Auftreten von Pilzerkrankungen, führten die Witterungsbedingungen in diesem Jahr zu tiefen Linsenerträgen. Dabei hat die Linse Anicia mit 9.2-9.5 dt/ha die höchsten Erträge geliefert. Mit einer Erntemenge von 2.9-4.5 dt/ha lagen die Beluga- Linsen im Mittelfeld. Die tiefsten Erträge wiesen mit 0.6-1.3 dt/ha die Berglinsen auf. Lediglich die Erträge der Anicia- Linse lagen im erwartbaren Bereich möglicher Linsenerträge unter den klimatischen Bedingungen in der Schweiz. Der erfasste Unkrautdruck durch das Monitoring, bildet zu einem gewissen Grad die Qualität der Verunkrautung auf der Parzelle in Oberhasli ab. Aufgrund der Werte aus dem Monitoring, kann eine hauptsächlich durch Unkrautdruck verursachte Ertragsminderung nicht nachgewiesen werden. Ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, hat die Linsenerträge auf beiden Parzellen eher gering ausfallen lassen. Zu den Faktoren zählen verschiedene Pilzerkrankungen, die bisher im Linsenanbau in der Schweiz als irrelevant eingestuft wurden, oder zu denen keine Kenntnisse vorlagen. Die anhaltende Trockenheit und die darauffolgenden erhöhten Niederschlagsmengen im Frühling und Anfang des Sommers 2020, werden als weitere ertragsmindernde Faktoren angenommen. Diese Faktoren wiederum begünstigten indirekt auch das Aufkommen von Unkraut. Für biologisch produzierte Linsen stehen professionelle Absatzkanäle zur Verfügung. Durch eine steigende Nachfrage nach biologischen und in der Schweiz produzierten Linsen, profitiert auch der Vertrieb über einen Direktvermarktungskanal. Über die Wirtschaftlichkeit des Linsenanbaus, kann keine abschliessende Aussage gemacht werden. Allerdings kann die Linse wirtschaftlich weiterhin als risikoreich bezeichnet werden. Die Linse weist aber ein vielseitiges Potenzial auf und ist gerade auch für biologische Betriebe als Stickstoffbindende Kulturpflanze von Interesse. Eine langfristig höhere Eignung für ProduzentInnen besteht dann, wenn das wirtschaftliche Risiko geringgehalten werden kann. Dies wäre über kleine Anbauflächen gewährleistet. Um die Verbreitung des Linsenanbaus in der Schweiz zu fördern, wäre es deshalb sinnvoll, die Infrastruktur zur Aufbereitung und Reinigung auch kleiner Erntemengen aufzubauen.
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Die proteinreiche Leguminose gilt in Mitteleuropa nach wie vor als Risikokultur. Zugleich wächst aber die Nachfrage nach biologisch und lokal produzierten Hülsenfrüchten. Die Biofarm Genossenschaft fördert das Wissen um den Anbau von Linsen in Mischkultur mit verschiedenen Anbaupartnern. Mit der Bachelorarbeit «Mischanbau von Bio-Linsen in der Schweiz», wird der Anbau verschiedener Linsensorten in Mischkultur mit Leindotter unter Praxisbedingungen untersucht. Dafür wurden die durch die Biofarm Genossenschaft seit 2015 vertriebenen Sorten Belugalinse, Berglinse und Linse Anicia auf ihren Ertrag geprüft. Zusätzlich wurden die Möglichkeiten im Bereich Absatz und Vermarktung untersucht. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Wissen um den Linsenanbau in der Schweiz zu stärken. Am Standort in Oberhasli (ZH) und Oberembrach (ZH) wurde je ein Streifenversuch mit drei Verfahren (V1: Belugalinse- Leindotter, V2: Berglinse-Leindotter, V3: Anicia-Leindotter) angelegt. In Oberhasli konnten die Verfahren in vier randomisierten Wiederholungen geprüft werden. In Oberembrach wurde der Streifenversuch ohne Wiederholung durchgeführt. Der Streifenversuch in Oberhasli wurde von einem Unkrautmonitoring begleitet, um den Unkrautdruck zu erfassen. Beide Versuchsflächen werden von biologisch zertifizierten Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet. Die einfache Wiederholung des Streifenversuchs in Oberembrach, wurde durch den Strickhof Lindau (Kompetenzzentrum für Bildung und Dienstleistungen) organisiert und ausgeführt. Die erschwerten Bedingungen für den Linsenanbau in der Schweiz durch die klimatischen Voraussetzungen, haben sich auch im Anbauversuch der vorliegenden Dokumentation bemerkbar gemacht. Zusammen mit dem nachgewiesenen Auftreten von Pilzerkrankungen, führten die Witterungsbedingungen in diesem Jahr zu tiefen Linsenerträgen. Dabei hat die Linse Anicia mit 9.2-9.5 dt/ha die höchsten Erträge geliefert. Mit einer Erntemenge von 2.9-4.5 dt/ha lagen die Beluga- Linsen im Mittelfeld. Die tiefsten Erträge wiesen mit 0.6-1.3 dt/ha die Berglinsen auf. Lediglich die Erträge der Anicia- Linse lagen im erwartbaren Bereich möglicher Linsenerträge unter den klimatischen Bedingungen in der Schweiz. Der erfasste Unkrautdruck durch das Monitoring, bildet zu einem gewissen Grad die Qualität der Verunkrautung auf der Parzelle in Oberhasli ab. Aufgrund der Werte aus dem Monitoring, kann eine hauptsächlich durch Unkrautdruck verursachte Ertragsminderung nicht nachgewiesen werden. Ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, hat die Linsenerträge auf beiden Parzellen eher gering ausfallen lassen. Zu den Faktoren zählen verschiedene Pilzerkrankungen, die bisher im Linsenanbau in der Schweiz als irrelevant eingestuft wurden, oder zu denen keine Kenntnisse vorlagen. Die anhaltende Trockenheit und die darauffolgenden erhöhten Niederschlagsmengen im Frühling und Anfang des Sommers 2020, werden als weitere ertragsmindernde Faktoren angenommen. Diese Faktoren wiederum begünstigten indirekt auch das Aufkommen von Unkraut. Für biologisch produzierte Linsen stehen professionelle Absatzkanäle zur Verfügung. Durch eine steigende Nachfrage nach biologischen und in der Schweiz produzierten Linsen, profitiert auch der Vertrieb über einen Direktvermarktungskanal. Über die Wirtschaftlichkeit des Linsenanbaus, kann keine abschliessende Aussage gemacht werden. Allerdings kann die Linse wirtschaftlich weiterhin als risikoreich bezeichnet werden. Die Linse weist aber ein vielseitiges Potenzial auf und ist gerade auch für biologische Betriebe als Stickstoffbindende Kulturpflanze von Interesse. Eine langfristig höhere Eignung für ProduzentInnen besteht dann, wenn das wirtschaftliche Risiko geringgehalten werden kann. Dies wäre über kleine Anbauflächen gewährleistet. 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