»Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Debatte« ...

Forderungen nach »gesamtgesellschaftlichen Debatten« sind ubiquitär. Dass es in der Gegenwartsgesellschaft immer möglich ist, weitere Beteiligung zu fordern, hat übersehen lassen, wie viel mehr an Beteiligung im Vergleich zu nicht weit zurückliegenden Zeiten inzwischen möglich ist. Das Ideal ei...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Mölders, Marc
Format: Text
Language:German
Published: Zeitschrift für Theoretische Soziologie 2024
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.17879/zts-2022-5334
https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/zts/article/view/5334
Description
Summary:Forderungen nach »gesamtgesellschaftlichen Debatten« sind ubiquitär. Dass es in der Gegenwartsgesellschaft immer möglich ist, weitere Beteiligung zu fordern, hat übersehen lassen, wie viel mehr an Beteiligung im Vergleich zu nicht weit zurückliegenden Zeiten inzwischen möglich ist. Das Ideal einer gesamtgesellschaftlichen Debatte strebt soziale und nicht sachliche Allinklusion an bzw. wird argumentiert, dass sich das Sachliche nicht vom Sozialen trennen lässt (Denkstandort). In der Öffentlichkeitstheorie des Rechtsphilosophen René Marcics finden wir einen ideengeschichtlichen Vorläufer dieser Entwicklung. Seine Forderung lautete, dass in einem Rechtsstaat alle alle kontrollieren. Wem das institutionell verwehrt sei, müsse der Zugang über die Medien der öffentlichen Meinung eröffnet werden. Dies scheint im 21. Jahrhundert einerseits technisch möglich, andererseits ist längst bekannt, dass Partizipation kein rein technisch lösbares Problem ist. Schaut man sich aber konkrete ... : Zeitschrift für Theoretische Soziologie, Bd. 11 Nr. 1-2 (2022): Digitaler Kapitalismus und zerstreute Öffentlichkeiten ...