%0 Conference Object %A Fritzsche, Diedrich %I Deutsche Gesellschaft für Polarforschung %D 1991 %G unknown %T Die Bedeutung der geowissenschaftlichen Einrichtungen Potsdams für die deutsche und internationale Polarforschung bis 1945 %U https://epic.awi.de/id/eprint/48942/ %U https://hdl.handle.net/10013/epic.83a1e006-1ff1-45d2-98ba-131883489d9c %X Im letzten Viertel des 19.Jahrhunderts entstanden auf dem Pots­damer Telegrafenberg, neben einem astrophysikalischen, ein mete­orologisch-geomagnetisches und ein geodätisches Institut. Unter der Leitung der Geodäten J.J. Baeyer und F.R. Helmert, des Geomag­netikers Adolf Schmidt und des Meteorologen R. Süring erlangten diese Einrichtungen internationales Ansehen in den Geowis­senschaften. Das Interesse der Institute an Messungen insbesondere der Schwer­kraft und des Magnetfeldes der Erde in hohen Breiten und die Präzision der in Potsdam hierfür entwickelten Geräte auf der einen, die Erfordernisse der astronomisch-geodätischen Ortsbestim­mung, der magnetischen Orientierung und der meteorologischen Be­obachtung auf Expeditionen auf der anderen Seite, führten dazu, daß bedeutende Polarforscher, wie Nansen, Shackleton, Nordenskjöld oder Nobile, Potsdamer Institute konsultierten und hier geräte­technische Hilfe erhielten. Deutsche Polarexpeditionen wurden in Potsdam wissenschaftlich vor­bereitet und von hier personell unterstützt. Erich v.Drygalski und Karl Weiken waren, zumindest zeitweilig, Mitarbeiter des Geo­dätischen Institutes und führten Schwerkraftmessungen mit Relativ­pendeln auf der Deutschen Südpolarexpedition 1901/3 bzw. auf Wege­ners Grönlandexpedition 1930/31 durch. Erich Przybyllok, Astronom und Erdmagnetiker der Filchner-Expedition, war 1910/11 und 1914/21 am Geodätischen Institut angestellt. Auch er benutzte die Pots­damer Relativpendel zur Schwerkraftbestimmung und erhielt bei der Expeditionsvorbereitung große Unterstützung durch die Geomagneti­ker Schmidt und Nippoldt. Filchners Meteorologe E.Barkow entstamm­te dem Potsdamer Meteorologischen Observatorium. Wilhelm Filchner selbst arbeitete einige Zeit am Geomagnetischen Observatorium Nie­megk, das dem Potsdamer Geomagnetischen Institut angeschlossen war. Frühe deutsch-sowjetische Zusammenarbeit dokumentieren die luftelektrischen Messungen des Potsdamer Meteorologen Joachim Scholz auf Franz-Joseph-Land, wo dieser mit Papanin während des 2. Polarjahrs 1932/33 überwinterte. Im Vortrag werden Dokumente der genannten Expeditionen und zeitgenössige Instrumente im Bild vorgestellt.