Stabilität und Variabilität des Westantarktischen Eisschildes archiviert in glazialmarinen Sedimenten (ANDRILL) auf dem antarktischen Schelf
Numerische Modellierungen versuchen vorherzusagen, wie bei einer zukünftigen globalen Erwärmung sich die vorhandenen kontinentalen Eismassen verhalten werden und welche Konsequenzen sich für einen Meeresspiegelanstieg hieraus ergeben. Hierfür werden Daten benötigt und Beobachtungen aus Archiven, die...
Main Authors: | , |
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Format: | Conference Object |
Language: | unknown |
Published: |
GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung
2010
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Subjects: | |
Online Access: | http://epic.awi.de/35153/14/24-TerraNostra_2010_5.pdf https://epic.awi.de/id/eprint/39458/ https://hdl.handle.net/10013/epic.46638 |
Summary: | Numerische Modellierungen versuchen vorherzusagen, wie bei einer zukünftigen globalen Erwärmung sich die vorhandenen kontinentalen Eismassen verhalten werden und welche Konsequenzen sich für einen Meeresspiegelanstieg hieraus ergeben. Hierfür werden Daten benötigt und Beobachtungen aus Archiven, die vergangene Umweltszenarien beschreiben und möglichst wärmere Klimaphasen als die heutige widerspiegeln. Der Westantarktische Eisschild wird durch die Topographie seines Untergrundes besonders sensibel auf Klimaänderungen reagieren. Wir haben in verschiedenen Regionen, dem Rossmeer, dem Amundsenmeer und an der Antarktischen Halbinsel und auf unterschiedlichen Zeitskalen Sedimente untersucht, die während wärmerer Klimaphasen als die heutige vom Miozän bis zum Holozän abgelagert wurden. Die Analysen der ANDRILL Bohrungen, die mit einem Kerngewinn von 98 % zwei mehr als 1100 m lange Kerne im Rossmeer gewinnen konnten, ergeben vom Miozän bis in das Pleistozän wiederholt Hinweise auf einen stärkeren Rückzug des Eises über das heutige Maß hinaus, was periodisch sogar mit einem Kollaps des Westantarktischen Eisschildes einherging. Modellierungen berechnen für diese Szenarien einen Meeresspiegelanstieg durch das verringerte Eisvolumen in der Antarktis um 7 Meter. Mächtige Diatomite wurden während dieser Warmzeiten abgelagert, die kaum Anzeichen von Sedimenteintrag aus Eisbergen zeigen und sich in offener mariner Umgebung bildeten. Geochemische Studien zur Herkunft der terrigenen Sedimentkomponenten zeigen wie stark variabel die Umweltänderungen in dieser Region über lange Zeiträume waren. Dolomitbildungen, dessen Genese bisher aus diesen Ablagerungsbedingungen nicht bekannt war, markieren oft den Übergang von einer Kaltzeit zu einer Warmzeit. Mischungsprozesse zwischen Schmelz- und Meerwasser und die Aufkonzentration von Sole durch verschiedenartige Ausfrierprozesse werden hier als Ursachen für die Karbonatausfällungen in Betracht gezogen. Heute zeigt der Pine Island Gletscher im Amundsen Sea Embayment das Einzugsgebiet mit ... |
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