Fernerkundungs- und GIS-basierte Analyse der raum-zeitlichen Entwicklung von Thermoerosionstälern in Lena-Delta

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der rezenten Aktivität von Thermoerosion in der Arktis. Im Mittelpunkt stehen hierbei zum einen die längenmäßige Ausdehnung der Thermoerosionstäler zwischen den Jahren 1964/1975 und 2011 und zum anderen der Einfluss der frühjährlichen Schneebedeckung bzw....

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Pollozek, Lilian
Format: Thesis
Language:unknown
Published: 2015
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/39224/
https://epic.awi.de/id/eprint/39224/1/Pollozek_2015_MA.pdf
https://hdl.handle.net/10013/epic.46439
https://hdl.handle.net/10013/epic.46439.d001
Description
Summary:Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der rezenten Aktivität von Thermoerosion in der Arktis. Im Mittelpunkt stehen hierbei zum einen die längenmäßige Ausdehnung der Thermoerosionstäler zwischen den Jahren 1964/1975 und 2011 und zum anderen der Einfluss der frühjährlichen Schneebedeckung bzw. der sommerlichen Bodenfeuchtigkeit auf die thermoerosive Aktivität. Im Rahmen der Arbeit wurde das Untersuchungsgebiet in einen geographischen bzw. geomorphologischen Kontext eingeordnet, woran sich die Erarbeitung einer Analysegrundlage anschloss, welche mit Methoden der Fernerkundung auf Basis von RapidEye-, Kompsat-2-, Hexagon- und Corona-Satellitendaten sowie mithilfe eines GIS erfolgte. Diese Technologie erwies sich für die Bearbeitung der morphologischen und saisonalen Fragestellungen in einem derart ausgedehnten Untersuchungsgebiet, wie es der Eiskomplex der dritten Terrasse des Lena-Deltas darstellt, als sehr gut geeignet. Der Eiskomplex ist durch ein verzweigtes Thermoerosionstalsystem charakterisiert. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde dieses erstmals vollständig in hoher räumlicher Auflösung digitalisiert. Auf dieser Basis wurde anschließend eine Change Detection der längenmäßigen Ausdehnung der Thermoerosionstäler des Eiskomplexes im Betrachtungszeitraum durchgeführt. Des Weiteren konnte mittels einer Density Slicing- Klassifikation die Schneebedeckung quantitativ bestimmt und anschließend auf ihren Zusammenhang mit der sommerlichen Bodenfeuchtigkeit, die sich über den NDVI ableiten lässt, untersucht werden. Diese beiden Parameter, die sich in ihrer regionalen Ausprägung unterscheiden, wurden anschließend in Bezug auf ihren thermoerosiven Einfluss analysiert. Wie in den Ergebnissen dargestellt, liegt die Längenzunahme der Thermoerosionstäler in den Jahren zwischen 1964 und 1975 bei 1,6 %, während in dem weitaus längeren Zeitraum zwischen 1975 und 2011 eine Längenzunahme von 1,4 % verzeichnet wurde. Für den ersten Betrachtungszeitraum ergibt sich somit ein um den Faktor 3,7-mal so hoher Längenzuwachs ...