Friedrich Bidlingmaier (1875-1914), Physiker der Deutschen Südpolarexpedition 1901-1903

Dr. Friedrich Bidlingmaier war der jüngste Wissenschaftler der unter der Leitung von Erich von Drygalski stehenden Deutschen Südpolarexpedition (1901-1903). Als Physiker der Expedition war er an Bord des Expeditionsschiffes „Gauß“ in erster Linie für das erdmagnetische Programm zuständig. Zur Vorber...

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Bibliographic Details
Main Authors: Fritzsche, Diedrich, Kopsch, Conrad
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2015
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/38698/
https://hdl.handle.net/10013/epic.45997
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spelling ftawi:oai:epic.awi.de:38698 2023-05-15T14:15:02+02:00 Friedrich Bidlingmaier (1875-1914), Physiker der Deutschen Südpolarexpedition 1901-1903 Fritzsche, Diedrich Kopsch, Conrad 2015-09-07 https://epic.awi.de/id/eprint/38698/ https://hdl.handle.net/10013/epic.45997 unknown Fritzsche, D. orcid:0000-0002-0018-8993 and Kopsch, C. (2015) Friedrich Bidlingmaier (1875-1914), Physiker der Deutschen Südpolarexpedition 1901-1903 , 26. Internationale Polartagung, München, 6 September 2015 - 11 September 2015 . hdl:10013/epic.45997 EPIC326. Internationale Polartagung, München, 2015-09-06-2015-09-11 Conference notRev 2015 ftawi 2021-12-24T15:40:42Z Dr. Friedrich Bidlingmaier war der jüngste Wissenschaftler der unter der Leitung von Erich von Drygalski stehenden Deutschen Südpolarexpedition (1901-1903). Als Physiker der Expedition war er an Bord des Expeditionsschiffes „Gauß“ in erster Linie für das erdmagnetische Programm zuständig. Zur Vorbereitung auf diese Aufgabe kam Bidlingmaier nach seiner Promotion 1900 an das Potsdamer Observatorium für erdmagnetische Messungen. Bidlingmaier erwies sich als erstklassiger Theoretiker der zugleich in der Lage war, für bestimmte Aufgaben spezielle Instrumente zu entwickeln und unter den Expeditionsbedingungen auch anzufertigen. Bekanntestes Beispiel dafür ist der Doppelkompass, der Messungen auf bewegten Plattformen dient und 1903 im Antarktischen Packeis speziell für die Rückreise des „Gauß“ von Bidlingmaier konstruiert und gebaut wurde. Ein funktionstüchtiges Exemplar dieses später von den Askaniawerken Berlin in Serie gefertigten Instrumentes befindet sich noch heute im Geomagnetischen Observatorium Niemegk des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam. Der Doppelkompass wurde mit Erfolg auch auf Zeppelinfahrten in der Arktis eingesetzt. In den Jahren 1903 bis 1909 koordinierte Bidlingmaier die Gesamtauswertung der Expedition und bearbeitete seine eigenen magnetischen Beobachtungen. Sie füllen zusammen mit denen von Karl Lyken (Kerguelenstation) 2 Bände und einen Atlas der insgesamt 20 Bände und 2 Atlanten umfassenden Expeditionsergebnisse. Den Abschluss und die Herausgabe seiner Arbeiten mussten zum Teil Paul Nelle sowie Fritz und Julius Bartels übernehmen, da Friedrich Bidlingmaier im September 1914 in Avocourt (Argonnen) unweit Verdun schwer verwundet wurde und daran verstarb. Eine Akte mit Briefen und Unterlagen zur Expeditionsauswertung hat sich in Potsdam erhalten. Sie wurde 2013 dem Archiv für deutsche Polarforschung in Bremerhaven übergeben. Der Vortrag stellt erstmals öffentlich darin enthaltene Dokumente aus der Arbeit Bidlingmaiers vor. Diese zeugen von seinen Ideen und Auswerteansätzen aber auch vom teilweise harten Widerstand etablierter älterer Kollegen. Conference Object Antarktis* Arktis Arktis* Alfred Wegener Institute for Polar- and Marine Research (AWI): ePIC (electronic Publication Information Center) Drygalski ENVELOPE(-61.000,-61.000,-64.717,-64.717)
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publishDate 2015
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geographic Drygalski
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genre Antarktis*
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