Meereis im Klimasystem - Beobachtete Veränderungen

Ein Großteil des arktischen Ozeans ist die meiste Zeit des Jahres mit Meereis bedeckt. Diese, teils meter-dicke, Eisschicht bildet sich aus gefrorenem Meerwasser und verändert sich ständig durch Wechselwirkungen mit dem Ozean und der Atmosphäre. Im Laufe der Zeit entwickeln sich vielfältige Meereist...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Nicolaus, Marcel
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2014
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/36570/
https://epic.awi.de/id/eprint/36570/1/1406_Nicolaus_ArktischesMeereis_comp.pdf
https://hdl.handle.net/10013/epic.44374
https://hdl.handle.net/10013/epic.44374.d001
Description
Summary:Ein Großteil des arktischen Ozeans ist die meiste Zeit des Jahres mit Meereis bedeckt. Diese, teils meter-dicke, Eisschicht bildet sich aus gefrorenem Meerwasser und verändert sich ständig durch Wechselwirkungen mit dem Ozean und der Atmosphäre. Im Laufe der Zeit entwickeln sich vielfältige Meereistypen mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften. Diese Meereistypen reichen von dünnem neuem über einjährigem bis zu mehrjährigem Meereis, welches bereits mindestens eine Schmelzsaison überdauert hat. Zugleich ist das Meereis meistens mit einer höchst variablen Schneeauflage bedeckt, die ihrerseits in vielen Aspekten die Oberflächeneigenschaften des Meereises bestimmt. So dominiert der Schnee den Großteil der Meereisbeobachtungen, wie sie klassischerweise gemacht werden. Zugleich ist das Meereis in der Arktis wesentlich bedeutender für das globale Klima- und Ökosystem als man es erwarten könnte. Insbesondere wirken sich sein Status und seine Veränderungen weit über die Polarregionen hinaus bis in unsere mittleren Breiten aus. Eine der stärksten und offensichtlichsten Einflüsse auf das Klima hat das Meereis durch seinen Effekt für die Energiebilanz des arktischen Ozeans. Die helle, quasi weiße, Eisdecke reflektiert einen Großteil der einfallenden Sonnenenergie zurück in die Atmosphäre (Oberflächenalbedo), so dass nur ein Bruchteil in das Meereis selbst und schließlich in den Ozean eindringt und beides erwärmen kann. Außerdem entkoppelt es weitgehend den Energie- und Impulsaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean. Gleichzeitig führen Winde und Ozeanströmungen dazu, dass das Meereis ständig in Bewegung ist und sich hierdurch selbst stark verändert. Durch das Gefrieren von Meereis wird die Süßwasserbilanz des Ozeans lokal verändert. Das Meereis besteht nämlich aus einer Eisstruktur aus gefrorenem Süßwasser, das mit Soleeinschlüssen durchzogen ist. Insgesamt wird jedoch ein Großteil des Salzes aus dem Meerwasser bei der Eisbildung direkt in den Ozean ausgeschieden. Anders als oftmals angenommen stellt Meereis auch ...