Die Arktis: Mythen und Wahrheit - ein Überblick aus Sicht der Geowissenschaften

In der Öffentlichkeit wird der Begriff "Arktis" allgemein mit dem geografischen Nordpol gleichgesetzt. Diese Begriffsverwirrung führt zu zahlreichen Fehlinformationen hinsichtlich Rohstoffvorkommen und der damit verbundenen aktuellen politischen Diskussion zur Erweiterung der Wirtschaftszo...

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Main Authors: Schmidt-Aursch, Mechita C., Jokat, Wilfried
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2009
Subjects:
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/20148/
https://hdl.handle.net/10013/epic.32016
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spelling ftawi:oai:epic.awi.de:20148 2024-09-15T17:54:48+00:00 Die Arktis: Mythen und Wahrheit - ein Überblick aus Sicht der Geowissenschaften Schmidt-Aursch, Mechita C. Jokat, Wilfried 2009 https://epic.awi.de/id/eprint/20148/ https://hdl.handle.net/10013/epic.32016 unknown Schmidt-Aursch, M. C. orcid:0000-0002-2393-4514 and Jokat, W. orcid:0000-0002-7793-5854 (2009) Die Arktis: Mythen und Wahrheit - ein Überblick aus Sicht der Geowissenschaften , 100. MNU-Kongress, Regensburg.-09. April 2009. . hdl:10013/epic.32016 EPIC3100. MNU-Kongress, Regensburg.-09. April 2009., 05 Conference notRev 2009 ftawi 2024-06-24T04:01:09Z In der Öffentlichkeit wird der Begriff "Arktis" allgemein mit dem geografischen Nordpol gleichgesetzt. Diese Begriffsverwirrung führt zu zahlreichen Fehlinformationen hinsichtlich Rohstoffvorkommen und der damit verbundenen aktuellen politischen Diskussion zur Erweiterung der Wirtschaftszonen. Geografisch gesehen beginnt die Arktis nördlich des Polarkreises und umfasst nicht nur den arktischen Ozean sondern auch riesige Landgebiete (Sibirien, Nordkanada, Alaska, Grönland, Spitzbergen) mit entsprechenden Rohstoffvorkommen, Industrie und Bevölkerung. Der geografische Nordpol selbst liegt mitten im arktischen Ozean bei einer Wassertiefe von ca. 4000 m. Geophysikalische Daten zeigen, dass dieses Gebiet eine ausgedehnte Tiefsee-Ebene ist, mit einer Sedimentbedeckung von etwas mehr als 2000 m und somit aus geowissenschaftlicher Sicht kein spektakulärer Ort auf unserem Planeten ist. Im Sommer ist der Nordpol mit eisgängigen Schiffen erreichbar. Als erstem Überwasserschiff gelang dies am 17. August 1977 dem russischen Atomeisbrecher Arktika. Die erstenkonventionell angetriebenen Eisbrecher ODEN (Schweden) und POLARSTERN (Deutschland) erreichten diesen Punkt am 4. September 1991. Heute kann man ohne Probleme eine Passage zum Nordpol auf einem russischen Atomeisbrecher buchen und in weniger als einer Woche ist man am Ziel. In den letzten Jahren tauchte die Arktis aufgrund von Meldungen über Rohstoffvorkommen, politisch motivierten Forderungen und nicht zuletzt unerwartet starken Veränderungen der Meereisbedeckung immer ieder in den Medien auf. Dieser Beitrag beschränkt sich auf die gesicherten wissenschaftlichen Fakten über die Arktis. Ein Schwerpunkt sind die Resultate einer wissenschaftlichen Tiefbohrung aus dem Jahr 2004, die zeigen, daß der arktische Ozean vor ca. 50 Millionen Jahren Oberflächen-Wassertemperaturen von mehr als 20°C hatte. Unklar bleibt, wann die massive Vereisung dieses Ozeans begonnen hat und damit, ob wir uns heute in einer klimatisch "normalen" oder "anormalen" Phase der Wrdgeschichte befinden. Die ... Conference Object arktika Arktis Arktis* Arktische Ozean Grönland Nordpol* Spitzbergen Alaska Alfred Wegener Institute for Polar- and Marine Research (AWI): ePIC (electronic Publication Information Center)
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description In der Öffentlichkeit wird der Begriff "Arktis" allgemein mit dem geografischen Nordpol gleichgesetzt. Diese Begriffsverwirrung führt zu zahlreichen Fehlinformationen hinsichtlich Rohstoffvorkommen und der damit verbundenen aktuellen politischen Diskussion zur Erweiterung der Wirtschaftszonen. Geografisch gesehen beginnt die Arktis nördlich des Polarkreises und umfasst nicht nur den arktischen Ozean sondern auch riesige Landgebiete (Sibirien, Nordkanada, Alaska, Grönland, Spitzbergen) mit entsprechenden Rohstoffvorkommen, Industrie und Bevölkerung. Der geografische Nordpol selbst liegt mitten im arktischen Ozean bei einer Wassertiefe von ca. 4000 m. Geophysikalische Daten zeigen, dass dieses Gebiet eine ausgedehnte Tiefsee-Ebene ist, mit einer Sedimentbedeckung von etwas mehr als 2000 m und somit aus geowissenschaftlicher Sicht kein spektakulärer Ort auf unserem Planeten ist. Im Sommer ist der Nordpol mit eisgängigen Schiffen erreichbar. Als erstem Überwasserschiff gelang dies am 17. August 1977 dem russischen Atomeisbrecher Arktika. Die erstenkonventionell angetriebenen Eisbrecher ODEN (Schweden) und POLARSTERN (Deutschland) erreichten diesen Punkt am 4. September 1991. Heute kann man ohne Probleme eine Passage zum Nordpol auf einem russischen Atomeisbrecher buchen und in weniger als einer Woche ist man am Ziel. In den letzten Jahren tauchte die Arktis aufgrund von Meldungen über Rohstoffvorkommen, politisch motivierten Forderungen und nicht zuletzt unerwartet starken Veränderungen der Meereisbedeckung immer ieder in den Medien auf. Dieser Beitrag beschränkt sich auf die gesicherten wissenschaftlichen Fakten über die Arktis. Ein Schwerpunkt sind die Resultate einer wissenschaftlichen Tiefbohrung aus dem Jahr 2004, die zeigen, daß der arktische Ozean vor ca. 50 Millionen Jahren Oberflächen-Wassertemperaturen von mehr als 20°C hatte. Unklar bleibt, wann die massive Vereisung dieses Ozeans begonnen hat und damit, ob wir uns heute in einer klimatisch "normalen" oder "anormalen" Phase der Wrdgeschichte befinden. Die ...
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publishDate 2009
url https://epic.awi.de/id/eprint/20148/
https://hdl.handle.net/10013/epic.32016
genre arktika
Arktis
Arktis*
Arktische Ozean
Grönland
Nordpol*
Spitzbergen
Alaska
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op_source EPIC3100. MNU-Kongress, Regensburg.-09. April 2009., 05
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