EPICA-Eiskerntiefbohrung im Dronning-Maud-Land abgeschlossen?

Das European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA) sah vor, zwei Eiskernbohrungen in der Antarktis bis zum Untergrund abzuteufen. Hierzu wurden zwei Bohransatzpunkte ausgewählt, die sich durch den Betrag der jährlichen Schneeakkumulation und die Einzugsgebiete für den Niederschlag deutlich vo...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Oerter, Hans, EPICA-Team
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2006
Subjects:
DML
Online Access:https://epic.awi.de/id/eprint/14568/
https://hdl.handle.net/10013/epic.24859
Description
Summary:Das European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA) sah vor, zwei Eiskernbohrungen in der Antarktis bis zum Untergrund abzuteufen. Hierzu wurden zwei Bohransatzpunkte ausgewählt, die sich durch den Betrag der jährlichen Schneeakkumulation und die Einzugsgebiete für den Niederschlag deutlich von einander unterscheiden sollten. Deshalb wurden der Dome C () und eine Lokalität bei 75° 0° E in Dronning-Maud-Land (DML) ausgewählt. Der Auswahl des Bohransatzpunktes in DML ging ein mehrjähriges Vorerkundungsprogramm voraus, um die glaziologischen Verhältnisse in diesem bislang nicht erforschten Gebiet zu untersuchen. Ebenso musste eine Umweltverträglichkeitsstudie erstellt und im Rahmen des Umweltschutzprotokolls des Antarktisvertrags genehmigt werden. Für die Bohrarbeiten in DML errichtete das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), das die logistische Federführung für diese EPICA-Bohrung übernommen hatte, in der Südsommer-Saison 1999/2000 und 2000/01 ein Bohrcamp (Kohnen-Station). In der Saison 2000/01 wurden auch die ersten 113 Meter abgeteuft und eine Verrohrung eingebaut, die das Versickern der Bohrlochflüssigkeit in den porösen Firn verhindern sollte.Während der folgenden Saisons 2001/02, 2002/03 und 2003/04 wurde die Bohrung auf 450 beziehungsweise 1564 und 2565 Meter abgeteuft. In der Saison 2004/05 ruhten die Bohrarbeiten, die dann in der Saison 2005/06 wieder aufgenommen und bei einer Teufe von 2774.15 m vorerst abgeschlossen wurden. Das Ende der Bohrung wurde durch einen subglazialen Wassereinbruch in das Bohrloch vorgegeben. Erste Abschätzungen des Alters der tiefsten erbohrten Schichten ergeben einen Wert von mehr als 300.000 Jahren. Die derzeit vorliegende Auswertung von Messungen der di-elektrischen Eigenschaften (DEP) des Eiskerns und erster ausgewählter Werte des stabilen Sauerstoffisotops 18O im Eis lassen noch keine genaue Datierung zu. Nach den Ergebnissen eines numerischen Modells für den Eisschild könnten in den untersten Zehnermetern des Eisschilds noch deutliche höhere ...