Wasserlinsen und ihre Nutzung

Abstract Die Wasserlinsengewächse (Lemnaceae sind eine taxonomisch und ökologisch isoliert stehende Gruppe einkeimblättriger Pfanzen. Sie sind frei beweglich und schwimmen auf der Wasseroberfläche oder leben untergetaucht. Sie besitzen eine weltweite Verbreitung, wenn man von extremen Zonen wie Wüst...

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Published in:Biologie in unserer Zeit
Main Authors: Appenroth, Klaus‐J., Augsten, Helmut
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:English
Published: Wiley 1996
Subjects:
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description Abstract Die Wasserlinsengewächse (Lemnaceae sind eine taxonomisch und ökologisch isoliert stehende Gruppe einkeimblättriger Pfanzen. Sie sind frei beweglich und schwimmen auf der Wasseroberfläche oder leben untergetaucht. Sie besitzen eine weltweite Verbreitung, wenn man von extremen Zonen wie Wüsten (zu trocken) und arktischen Gebieten (zu kalt) absieht (Abbildungen 1 und 2). Ihre Vermehrung erfolgt nicht oder nur selten über Samen, sondern meistens vegetativ durch Bildung von Tochterpflanzen, die von den Mutterpflanzen abgegliedert werden (Abbildung 3). Die Blütenstände sind stark vereinfacht. Auch ihr vegetativer Bau ist erheblich reduziert. Der Vegetationskörper ist nicht in Sproßachse und Blätter differenziert, sondern besteht aus blattartigen, zusammenhängenden Gliedern (Fronds). Einige Vertreter verfügen über nur eine Wurzel, andere sind wurzellos. Zu den Lemnaceen gehören die kleinsten Blütenpflanzen überhaupt mit einer Länge beziehungsweise mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter (Wolffia angusta und Wolffia globosa) [10]. Bei den einheimischen Lemnaceen liegt das Größenspektrum zwischen 10–15 mm für Spirodela polyrrbiza und etwa 1 mm für Wolffia arrhiza . Trotz oder gerade wegen dieser Besonderheiten sind die Lemnaceen vielseitig verwendbar. Zunehmende Bedeutung erlangen sie bei der Biomasse‐ und Proteinproduktion, bei der Abfallbeseitigung und bei der Erzeugung von Bioenergie. Auch bei der Gewässerbeurteilung, der Gewässer‐ und Abwasserreinigung und im Rahmen der Bioindikation haben sie sich bewährt. Ferner wurden sie als Testsysteme zur Erfassung und Bestimmung phytoaktiver Substanzen (zum Beispiel Wachstumsregulatoren und Herbizide) sowie von toxisch wirkenden Stoffen eingesetzt. Schließlich ist es möglich, sie in Bioreaktoren zur kontinuierlichen Katalyse von Stoffwandlungsprozessen oder als Trenn‐ und Trägermaterial zu verwenden. In den folgenden Ausführungen soll auf einige Anwendungsgebiete etwas näher eingegangen werden.
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