Steuerung des Vogelzuges Genetische Programme mit hoher Anpassungsfähigkeit

Abstract Küstenseeschwalben wandern alljährlich bis zu 40 000 km, viele Kleinvögel wie Grasmücken und Rohrsänger etwa 20 000 km, Watvögel bewältigen Teilstrecken bis zu rund 7500 km im Nonstopflug, und ökologische Barrieren wie Hochgebirge können bis in 10000 m Höhe überflogen werden, Wüsten wie die...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Biologie in unserer Zeit
Main Author: Berthold, Peter
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:English
Published: Wiley 1992
Subjects:
Online Access:http://dx.doi.org/10.1002/biuz.19920220111
https://api.wiley.com/onlinelibrary/tdm/v1/articles/10.1002%2Fbiuz.19920220111
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/biuz.19920220111
Description
Summary:Abstract Küstenseeschwalben wandern alljährlich bis zu 40 000 km, viele Kleinvögel wie Grasmücken und Rohrsänger etwa 20 000 km, Watvögel bewältigen Teilstrecken bis zu rund 7500 km im Nonstopflug, und ökologische Barrieren wie Hochgebirge können bis in 10000 m Höhe überflogen werden, Wüsten wie die Sahara in wenigen Tagesetappen. Trotz dieser enormen Leistungen und Anforderungen läuft der ausgeprägte, interkontinentale Vogelzug, der sich von Sibirien bis Neuseeland, von Alaska bis Südamerika und von der Arktis bis in die Antarktis erstreckt, nach strengen zeitlichen und räumlichen Regeln ab, und Zugvögel sind keineswegs Spielball ihrer ständig wechselnden Umwelt. Im Gegenteil: Sie können selbst über riesige Entfernungen Jahr für Jahr sowohl ihren Nist‐ als auch ihren Überwinterungsplatz zielsicher wieder aufsuchen, vielfach mit einer Variation von nur wenigen Tagen [l]. Die Forschung der letzten zehn Jahre zeigt, daß angeborene Raum‐Zeit‐Programme „des Rätsels Lösung”︁ sind, die vor allem die vielen Einzelwanderer leiten. Hohe genetische Variabilität ermöglicht schnelle Anpassung derartiger Programme an neue Umweltsituationen.