Konflikte um Svalbard: Der Spitzbergenvertrag und Norwegens Souveränitätspolitik
Der Spitzbergenvertrag sichert Norwegen die „volle und uneingeschränkte Staatshoheit“ über den Archipel zu, garantiert aber zugleich allen Vertragsparteien den diskriminierungsfreien Zugang zu seiner Nutzung. Spannungen zwischen der territorialen Governance Norwegens im Archipel und den Rechten der...
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crnomosverl:10.5771/0946-7165-2022-1-96 2024-06-09T07:44:35+00:00 Konflikte um Svalbard: Der Spitzbergenvertrag und Norwegens Souveränitätspolitik Humrich, Christoph 2022 http://dx.doi.org/10.5771/0946-7165-2022-1-96 unknown Nomos Verlag Zeitschrift für Internationale Beziehungen volume 29, issue 1, page 96-113 ISSN 0946-7165 journal-article 2022 crnomosverl https://doi.org/10.5771/0946-7165-2022-1-96 2024-05-15T13:28:03Z Der Spitzbergenvertrag sichert Norwegen die „volle und uneingeschränkte Staatshoheit“ über den Archipel zu, garantiert aber zugleich allen Vertragsparteien den diskriminierungsfreien Zugang zu seiner Nutzung. Spannungen zwischen der territorialen Governance Norwegens im Archipel und den Rechten der anderen Parteien gibt es schon lange. Sie entladen sich auch gegenwärtig in diplomatischen Disputen. Diese Dispute bloß auf Rohstoffinteressen zurückzuführen, wie es in der politischen Wahrnehmung der Arktis oft getan wird, vernachlässigt Probleme der Souveränitätskonzeption des unterliegenden Völkerrechtsverständnisses. Diese Probleme lassen sich zu Grotius‘ Völkerrechtslehre zurückverfolgen, in deren Licht die norwegische Souveränitätspolitik um Svalbard bereits als „territoriale Versuchung“ analysiert wurde. Allerdings blieb dabei unklar, wie die daraus resultierenden Probleme behoben werden könnten. Einen Ansatzpunkt bietet die Gegenüberstellung mit Immanuel Kants Völkerrechtslehre, die ein Verständnis des Spitzbergenvertrags als Beispiel institutionalisierter weltbürgerlicher Hospitalität nahelegt. Article in Journal/Newspaper Arktis Arktis* Svalbard Nomos Svalbard Zeitschrift für Internationale Beziehungen 29 1 96 113 |
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Der Spitzbergenvertrag sichert Norwegen die „volle und uneingeschränkte Staatshoheit“ über den Archipel zu, garantiert aber zugleich allen Vertragsparteien den diskriminierungsfreien Zugang zu seiner Nutzung. Spannungen zwischen der territorialen Governance Norwegens im Archipel und den Rechten der anderen Parteien gibt es schon lange. Sie entladen sich auch gegenwärtig in diplomatischen Disputen. Diese Dispute bloß auf Rohstoffinteressen zurückzuführen, wie es in der politischen Wahrnehmung der Arktis oft getan wird, vernachlässigt Probleme der Souveränitätskonzeption des unterliegenden Völkerrechtsverständnisses. Diese Probleme lassen sich zu Grotius‘ Völkerrechtslehre zurückverfolgen, in deren Licht die norwegische Souveränitätspolitik um Svalbard bereits als „territoriale Versuchung“ analysiert wurde. Allerdings blieb dabei unklar, wie die daraus resultierenden Probleme behoben werden könnten. Einen Ansatzpunkt bietet die Gegenüberstellung mit Immanuel Kants Völkerrechtslehre, die ein Verständnis des Spitzbergenvertrags als Beispiel institutionalisierter weltbürgerlicher Hospitalität nahelegt. |
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